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Aus dem Sens-Convent-Hotel in Michendorf wird nun ein Flüchtlingsheim.

© A. Klaer

Hotelbetrieb in Michendorf eingestellt: Flüchtlinge kommen ab April

Der Betrieb im ehemaligen Sens-Convent-Hotel in Michendorf ist seit Anfang des Jahres eingestellt. Im April sollen etwa 250 Flüchtlinge in das ehemalige Hotel einziehen.

Michendorf - Das Sens-Convent-Hotel in Michendorf ist endgültig Geschichte: Der Landkreis hat bereits mit dem Umbau zum Flüchtlingsheim begonnen, wie auf der jüngsten Michendorfer Gemeindevertretersitzung informiert wurde. Bei der Bauaufsicht sei eine Nutzungsänderung beantragt worden. Nach Rathausangaben sollen frühestens ab April rund 250 Flüchtlinge ins Hotel einziehen. Man rechnet auch mit dem Zuzug schulpflichtiger Kinder, sodass ein bis zwei Willkommensklassen gegründet werden müssen, wie es am Montagabend in der Gemeindevertretung hieß.

Laut Vizebürgermeister Christopher Gerhardt sind weitere Asylbewerberunterkünfte in Michendorf damit nicht vom Tisch. So prüfe der Landkreis weiter, ob eine Fläche neben der DRK-Rettungswache zum Bau von Flüchtlingsunterkünften geeignet wäre. Der Zustrom war wie berichtet zum Jahreswechsel deutlich abgeebbt, allerdings bereitet sich das Landratsamt auf eine neue Flüchtlingswelle ab dem Frühling vor.

Neuer Eigentümer hat das Hotel in Michendorf an den Landkreis verpachtet

Wie berichtet ist der Ex-Eigentümer des Hotels, der Düsseldorfer „Medico Fonds 41“, pleite. Der „Medico“-Insolvenzverwalter hatte dem Sens Convent als Pächter wegen strittiger Mietzinsforderungen gekündigt und den Hotelstandort an die Kölner „Markus Mertens Vermögensverwaltungsgesellschaft“ verkauft. Die hatte das Haus mit 125 Zimmern ab 1. Januar 2016 als Asylheim an den Landkreis verpachtet. Der Hotelpächter hatte sich anfangs dagegen gewehrt.

Sens-Convent-Geschäftsführer Karsten Dreger bestätigte am gestrigen Dienstag, dass der Hotelbetrieb am 4. Januar eingestellt worden sei. Die Hotelbetriebsgesellschaft werde liquidiert. „Allen unseren Mitarbeitern mussten wir fristwahrend kündigen.“ Das Hotel war 2011 nach längerem Leerstand unter dem neuen Betreiber wieder eröffnet worden und „hat unter sehr schwierigen Anfangsbedingungen im Laufe der Jahre bis zum Einstellen des Geschäftsbetriebes erfolgreiche Ergebnisse erzielt“, so Dreger.

Sens-Convent-Geschäftsführer: "Ruf des Hotels in Michendorf beschädigt"

Nachdem die Kündigung des Pachtvertrags öffentlich geworden war, seien allein im Oktober und November Stornos „im Wert eines mehrfachen sechsstelligen Betrages“ eingetroffen, die vor allem das erste Quartal 2016 betroffen hätten. „Aufgrund dieses Umstands wurde der Ruf unseres Hotels in Michendorf derart beschädigt, dass es im Ergebnis auch keinen Sinn mehr machte, einen Rechtsstreit gegen den Insolvenzverwalter wegen der Kündigung zu führen."

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