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Lesermeinung: Provinziell

Zu: „Das Volk will da rein“, 12.12.

Zu: „Das Volk will da rein“, 12.12. 2013

Wer hat sich so etwas ausgedacht? Der geplante „Tag der offenen Tür“ im neuen Landtag wird wohl nicht für alle erfreulich sein. Jemand hatte die tolle Idee, Freikarten für den Zugang auszugeben. Ich hatte über die veröffentlichte Telefonnummer versucht, Karten für Familie und Freunde zu bekommen, immer besetzt und kein Durchkommen. Dann, um 16.30 Uhr nach der Arbeit, auf zum PNN-Shop bei Karstadt. Dort wurde mir von den arg gestressten Damen sehr freundlich mitgeteilt, dass um 10.30 Uhr alle 850 Karten weg waren. Danach bekamen die armen Damen den Rest des Tages den geballten Zorn derjenigen zu spüren, die leer ausgingen. Mit diesen bürgerfreundlichen Ideen schafft es der Landtag, die Bürger zu Wutbürgern zu machen. Es wurde die Behauptung aufgestellt, dass dies angeblich wegen des Brandschutzes und aus Sicherheitsgründen so organisiert werden müsse. Als Potsdamer kann man darüber aufgrund besserer Erfahrungen in Berlin nur noch den Kopf schütteln. Was jährlich beim „Tag der offenen Tür“ mit mehreren Hunderttausend Besuchern im Berliner Regierungsviertel seit Jahren problemlos ohne Eintrittskarten funktioniert, das soll in unserem kleinen Potsdam nicht gehen? Das ist nicht professionell, das ist provinziell. Es hieß im Vorfeld des Umzugs vom Brauhausberg sehr prosaisch, jetzt steigen die Landtagsabgeordneten vom Berg herab und kommen direkt auf Augenhöhe zum Bürger. Richtig. Zumindest, wenn sich der Bürger an den Fenstern der Abgeordnetenbüros die Nase plattdrückt – von außen.

Frank Paul, Potsdam

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