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Lesermeinung: Ladenöffnungszeit

Zu: „Potsdam plant neun Verkaufssonntage“, 26.11.

Zu: „Potsdam plant neun Verkaufssonntage“, 26.11.

Mit Entsetzen habe ich den Artikel zu den geplanten Sonntagsöffnungszeiten in Potsdam gelesen. Ich erinnere mich, letztes Jahr gab es schon einmal den Versuch, an viel mehr Sonntagen als im Ladenöffnungsgesetz erlaubt zu öffnen. Ich selbst bin Verkäuferin im Einzelhandel und zum Glück noch eine der wenigen mit einem Vollzeitvertrag. Mein Zweitberuf ist Mutter und Hausfrau. Ich arbeite seit 1991 im Einzelhandel, anfangs noch mit Öffnungszeiten von Montag bis Freitag bis 18 Uhr und am Samstag bis 12 Uhr. Bis heute hat sich die Länge der Öffnungszeiten deutlich erhöht, mein Gehalt allerdings weniger.

Die Spätöffnungszeit ermöglicht vielen Müttern und Vätern jetzt schon kaum noch, am gemeinsamen Abendessen in der Familie teilzunehmen oder ihre Kinder ins Bett zu bringen. Nun sollen wir auch noch an Sonntagen arbeiten. Familienleben wird es dann gar nicht mehr geben. Ich finde, selbst sechs Sonntage in einem Jahr sind sechs Sonntage, an denen ich nicht zugucken kann, wie meine Tochter im Nikolaisaal tanzt oder mein Sohn auf dem Platz für seine Mannschaft Tore schießt. Seit ein paar Jahren haben die Handelsunternehmen die Möglichkeit, von Montag früh 0 Uhr bis Samstag abends 24 Uhr rund um die Uhr zu öffnen. Das reicht noch nicht, mir aber schon lange!

Eine Leserin (Name ist der Redaktion bekannt)

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