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Das bei dem Luftangriff getroffene Hotel in Saporischschja.

© REUTERS/Viacheslav Ratynskyi

Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht: UN verurteilen russischen Angriff auf renommiertes Hotel in Saporischschja

Beim Einschlag einer Iskander-Rakete am Donnerstagabend wurde das Hotel „Reikartz“ getroffen. Für die UN ist der Beschuss gerade jener zivilen Infrastruktur inakzeptabel.

Die UN-Koordinatorin in der Ukraine, Denise Brown, hat den russischen Raketenangriff auf ein Hotel in der ukrainischen Großstadt Saporischschja scharf verurteilt. Der Beschuss eines Hotels, das häufig von UN-Mitarbeitern zur Unterstützung von Kriegsopfern genutzt wird, sei absolut inakzeptabel, schrieb Brown in einer auf der Webseite der Vereinten Nationen veröffentlichten Stellungnahme.

Nach Angaben der städtischen Behörden wurde beim Einschlag einer Iskander-Rakete am Donnerstagabend das Hotel „Reikartz“ getroffen. Ein Mensch starb, 14 weitere wurden verletzt - darunter auch Kinder.

Das ukrainische Verteidigungsministerium wies in einem Tweet darauf hin, dass in dem Hotel eine Kindertagesstätte untergebracht war. Nur dank des Umstandes, dass die Einrichtung eine Stunde vor dem Raketeneinschlag schloss, seien die Kinder am Leben geblieben. Die UN nutzte nach eigenen Angaben das Hotel in der Vergangenheit unter anderem für die Evakuierung von Zivilisten aus dem Asowstal-Werk in der von Russland besetzten Hafenstadt Mariupol im vergangenen Mai.

Angriffe auf solche zivile Infrastruktur verstoßen der UN zufolge gegen das humanitäre Völkerrecht. Sie hätten in der Ukraine inzwischen enorme Ausmaße angenommen. Brown forderte Russland auf, die „wahllosen Angriffe gegen die Ukraine unverzüglich einzustellen“.

Russland führt seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Dabei wird auch die Hauptstadt der gleichnamigen Region Saporischschja immer wieder zum Ziel russischer Luftschläge und Artillerie.

Erst am Mittwoch hatten russische Raketen in der Stadt mindestens drei Menschen getötet. Zwei der Toten waren nach ukrainischen Berichten junge Straßenmusikerinnen, die noch kurz zuvor Musik gemacht hatten. (dpa)

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