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Den offiziellen Zahlen zufolge sind in China bislang nur 22 Menschen an Corona gestorben.

© Staff/Reuters

Corona-Welle in China: Der Tod Prominenter lässt die Bevölkerung an den offiziellen Zahlen zweifeln

Im Dezember hat die chinesische Regierung ihre strikte Null-Covid-Politik aufgehoben. Ansteckungszahlen steigen – doch offiziell stirbt kaum jemand am Coronavirus.

Seit dem Ende der strikten Null-Covid-Politik steigen in China die Corona-Zahlen und Todesfälle. Laut offiziellen Zahlen der Regierung starben seither jedoch nur 22 Personen an Corona. Nachrichten über mehrere verstorbene Prominente mehren jedoch Zweifel an der Statistik, berichtet die BBC.

Eine der prominentesten Fälle sei die Opernsängerin Chu Lanlan. Die 40-Jährige verstarb überraschend im Dezember. Ihre Familie habe keine Einzelheiten über ihren Tod genannt, berichtet der britische Sender. Man sei jedoch traurig über ihr „abruptes Ableben“. Für viele Chinesen sei ihr Tod ein Schock gewesen.

Am Neujahrstag sei dann der Tod des beliebten chinesischen Schauspielers Gong Jintang bekannt geworden. Der 83-Jährige spielte seit 22 Jahren eine Hauptfigur in der am längsten laufenden Fernsehserie des Landes „In-Laws, Out-Laws“.

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Gongs Todesumstände seien unklar, heißt es in dem Bericht. Viele Nutzer in den sozialen Medien würden seinen Tod jedoch mit der Vielzahl an verstorbenen alten Menschen in letzter Zeit in Verbindung bringen.

„Diese Welle hat wirklich viele Menschenleben gefordert. Lasst uns sicherstellen, dass wir die älteren Menschen in unseren Familien schützen“, soll etwa ein User auf der chinesischen Plattform Weibo geschrieben haben. Ein Schauspielkollege wird mit den Worten „Bitte, Gott, behandle die älteren Menschen besser“ zitiert.

Lasst uns sicherstellen, dass wir die älteren Menschen in unseren Familien schützen.

Nutzer auf der chinesischen Plattform Weibo

Auch zwei weitere prominente Chinesen sind erst kürzlich verstorben: Der Drehbuchautor Ni Zhen starb im Alter von 84 Jahren, berichtet die BBC. Sein bedeutendstes Werk „Die Rote Laterne“ werde von vielen Kritikern als bester chinesischer Film angesehen. Der ehemalige Journalist und Professor Hu Fuming sei demnach am 2. Januar gestorben. Er sei 87 Jahre alt geworden.

Ebenfalls eine hohe Zahl an Todesfällen habe es unter Wissenschaftlern der wichtigsten Wissenschafts- und Ingenieurakademien des Landes gegeben, schreibt die BCC. Insgesamt 16 Personen seien zwischen dem 21. und dem 26. Dezember gestorben. Keiner dieser Todesfälle sei mit Corona in Verbindung gebracht worden, heißt es weiter.

In einem Interview mit dem staatlichen Fernsehen räumte der Direktor des Pekinger Instituts für Atemwegserkrankungen ein, dass die Zahl der Todesfälle bei älteren Menschen in diesem Winter „definitiv höher“ sei als in den vergangenen Jahren, schreibt die BBC.

Dieser betonte jedoch auch, dass die kritischen Fälle nur eine Minderheit der gesamten Covid-Fälle darstellten. Nach Schätzungen des in London ansässigen Datenverarbeiters Airfinity infizieren sich in China gegenwärtig jeden Tag 2,5 Millionen Menschen neu, während täglich 16.600 sterben. (Tsp mit AFP)

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