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Verschiedene Erkältungsmittel liegen auf einem Tisch. Der Krankenstand war 2023 auf Rekordniveau.

© dpa/Susann Prautsch

„Für die Wirtschaft alarmierend“: Krankenstand in Deutschland 2023 auf Rekordhoch

In Deutschland war die Zahl der Krankschreibungen für 2023 so hoch wie nie. Für viele Betriebe ist das eine Herausforderung.

Der Krankenstand in Deutschland lag 2023 im zweiten Jahr in Folge auf Rekordniveau. Insgesamt habe es 13 Prozent mehr Krankschreibungen gegeben als im Vorjahr, wie die Krankenkasse DAK Gesundheit am Freitag in Hamburg mitteilte. „Auch wenn das Ergebnis nach den Erkältungswellen im Frühjahr und Herbst nicht überraschend kommt, ist es für die Wirtschaft alarmierend“, erklärte DAK-Vorstandschef Andreas Strom.

Die Arbeitsabläufe in Behörden und Betrieben seien bereits durch den Fachkräftemangel beeinträchtigt. Jeder Beschäftigte habe im Schnitt 20 Tage krankheitsbedingt gefehlt.

Die DAK führt den Höchststand vor allem auf Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Grippe zurück. Erkältungen hätten demnach allein 16 Prozent der Krankschreibungen ausgemacht. Auch Fehltage wegen psychischen Erkrankungen sind häufiger geworden. Von 2022 auf 2023 seien diese um 7,4 Prozent gestiegen. Bei Muskel- und Skeletterkrankungen verzeichnete die gesetzliche Krankenkasse ein Plus von 5 Prozent.

Die DAK-Auswertungen zeigen Unterschiede zwischen Berufsgruppen. Am Tag seien 7,4 Prozent aller Beschäftigten in der Altenpflege krank gewesen, gefolgt von Menschen in der Kinderbetreuung mit 7,0 Prozent. Im Durchschnitt waren demnach in 2023 täglich 5,5 Prozent aller Beschäftigten krankgemeldet.

DAK-Chef Strom erklärte, ein Teil des Anstiegs sei auch durch kurzfristige Krankschreibungen durch elektronische Meldeverfahren zu erklären, langfristige Erkrankungen wie Depressionen schlügen allerdings mehr zu Buche.

Die Fehlzeitenanalyse der DAK beruht nach eigenen Angaben auf den Daten von 2,39 Millionen DAK-versicherten Beschäftigten, die das Berliner IGES Institut ausgewertet hat. (KNA)

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