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Ein Wegweiser mit der Abkürzung «EAE» und «Asyl» zur Erstaufnahme-Einrichtungen (EAE) des Landes Brandenburg in Eisenhüttenstadt.

© dpa/Patrick Pleul

Umfrage zu Demokratie-Wahrnehmung: Deutschen ist Reduzierung von Migration am wichtigsten

Der Glaube an die Demokratie bleibt weltweit stark. Viele Menschen sind aber unzufrieden mit der Arbeit ihrer Regierungen, zeigt eine Umfrage.

Die Menschen in Deutschland wünschen sich einer Umfrage zufolge von der Bundesregierung an allererster Stelle eine Verringerung der Migration. Das ist eines der Ergebnisse des „Democracy Perception Index“, einer internationalen Umfrage zur weltweiten Wahrnehmung der Demokratie, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Demnach ist dieser Wunsch in keinem anderen der insgesamt 53 befragten Staaten so ausgeprägt wie in Deutschland. Insgesamt äußerten 44 Prozent der Befragten hierzulande den Wunsch, dass sich die Regierung stärker um eine Reduzierung der Migration kümmern möge.

Global stehen andere Themen im Vordergrund

Global gesehen liegt eine Verringerung der Migration der Umfrage zufolge lediglich 16 Prozent der Menschen am Herzen. Die meisten wünschen sich von ihren Regierungen, dass diese die Armutsbekämpfung (39), den Kampf gegen Korruption (36) und das Wirtschaftswachstum (35) priorisieren.

In Europa hat die Forderung nach einer Verringerung der Migration seit 2022 immer mehr an Bedeutung gewonnen, während der Kampf gegen den Klimawandel laut Umfrage als Priorität weiter in den Hintergrund gerutscht ist. In diesem Jahr liegt der Wunsch nach weniger Migration in der Studie zum ersten Mal bei den meisten europäischen Ländern vor dem Kampf gegen den Klimawandel. In keinem Land war diese Umkehrung jedoch so ausgeprägt wie in Deutschland. Während 31 Prozent der Befragten hierzulande den Kampf gegen den Klimawandel 2023 noch als eine Top-Priorität ansahen, waren es in diesem Jahr nur noch 24 Prozent.

Die Studie zeigt außerdem, dass 85 Prozent der weltweit Befragten angaben, Demokratie sei ihnen wichtig. Jedoch war nur etwas mehr als die Hälfte zufrieden mit der Lage der Demokratie in ihrem Land. In Ungarn gaben demnach nur 31 Prozent der Befragten an, daran zu glauben, in einer Demokratie zu leben. Weniger waren es nur in Venezuela (30) und im Iran (25). Die Befragten in Israel, Vietnam und China zeigten sich am zufriedensten mit der Demokratie.

Die Demokratie-Organisation des früheren Nato-Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen, die Alliance of Democracies, gibt jedes Jahr den „Democracy Perception Index“ heraus. Es ist die nach Angaben der Organisation weltgrößte Umfrage zur Wahrnehmung der Demokratie. Die Alliance of Democracies richtet am kommenden Dienstag und Mittwoch erneut den Kopenhagener Demokratie-Gipfel aus.

Für den „Democracy Perception Index“ hat das Marktforschungsinstitut Latana insgesamt knapp 63 000 Menschen in 53 Ländern befragt, in denen drei Viertel der Weltbevölkerung leben. Im Durchschnitt nahmen aus den jeweiligen Ländern 1200 Personen teil. (dpa)

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