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Die Hauptdarsteller und der Autor: Rafael Luis Klein-Heßling, Vincent Wiemer, Felix Lobrecht, Aaron Maldonado-Morales und Levy Rico Arcos auf dem roten Teppich.

© Constantin Film / Carsten Koall

Stars, Beton und roter Teppich: Lobrecht-Verfilmung feiert Premiere in Neuköllner Gropiusstadt

Der gefeierte Film „Sonne und Beton“ basiert auf Felix Lobrechts gleichnamigem Buch und Erlebnissen aus seiner Jugend. Die Premiere fand dort statt, wo er entstand.

Es wäre untertrieben zu behaupten, dass am vergangenen Donnerstagabend in den Neuköllner Gropius-Passagen einiges los war. Bereits an der U-Bahnstation „Johannisthaler Chaussee“ irrten kleine Grüppchen offensichtlich nicht Ortskundiger umher, um den schnellsten Weg in das Einkaufszentrum zu finden, das in Deutschland immerhin als eines der größten gilt. Zwei Frauen um die sechzig, sichtlich verwirrt, waren sogar extra aus Charlottenburg angereist, um zu sehen, „ob es was zu kieken gibt“.

Sie dürften einige Probleme gehabt haben, dieses Vorhaben umzusetzen, das angesteuerte Ziel, eines der vielen Foyers, war zu diesem Zeitpunkt schon brechend voll. Dabei sollte das angekündigte Spektakel erst eine halbe Stunde später losgehen. Kichernde Teenager fuhren die Rolltreppen hoch und runter, meckernde Rentner machten von ihren Gehstöcken gebrauch, alles nur, um wenigstens einen kurzen Blick auf den großen roten Teppich zu erhaschen, der im Erdgeschoss ausgerollt wurde. Und wozu der ganze Aufriss? Der Felix-Lobrecht-Film „Sonne und Beton“ sollte hier Premiere feiern.

Vom roten Teppich ins Rote Rathaus und zurück

Bereits Anfang der Woche wurde der Film, der auf dem gleichnamigen Buch des Podcasters und Comedians Lobrecht basiert, im Rahmen der Berlinale gezeigt. Und weil hier, neben Cast, Crew und Lobrecht auch Franziska Giffey zu Gast war, wurde auch gleich der Versuch gewagt, die „Aftershowparty-Location“ zu klären: Lobrecht hatte Giffey gefragt, ob sie nicht das Rote Rathaus zur Verfügung stellen könne. So weit kam es dann zwar nicht, dafür sprach die Regierende am vergangenen Mittwoch dem „Sonne und Beton“-Cast aber die Einladung aus, im Gästebuch der Stadt zu unterschreiben.

Ganz Gropiusstadt hat uns geholfen, diesen Film zu machen.

David Wnendt, Regisseur

Die Hauptdarsteller hatten also eine volle Woche und trotzdem schien es, als würde es sie ganz besonders freuen, dass die offizielle Premiere hier, im Süden Neuköllns, gefeiert wurde. Nicht nur, weil die Geschichte an diesem Ort spielt, sondern auch, weil ein Großteil der Dreharbeiten hier stattgefunden hatte.

„Wir haben den ganzen Sommer da eigentlich zusammen verbracht. Und ganz Gropiusstadt hat uns auch geholfen, diesen Film zu machen“, erzählte Regisseur David Wnendt der Deutschen Presse-Agentur (DPA). „Vom Dönermann, bei dem wir gedreht haben, der auch mitgespielt hat, bis über die Wohnungsbaugesellschaften, die uns die Wohnung gegeben haben, haben wirklich so viele mitgewirkt“. Auch viele der Nebendarsteller und Komparsen sollen direkt in den Passagen gecastet worden sein.

Unter Fan-Gekreische posierten die Jungschauspieler Levy Rico Arcos, Vincent Wiemer, Rafael Luis Klein-Hessling, Aaron Maldonado Morales und der Rest des Casts, als hätten sie nie etwas anderes getan. Teilweise kommen die Darsteller sogar selbst aus der Gegend. Luvre47 zum Beispiel, der sich vor seiner Schauspielkarriere schon als Rapper einen Namen machte. Neben ihm waren noch einige weitere Stars der Rap-Szene an dem Film beteiligt und besuchten am Donnerstag die Premiere, darunter Juju, NNOC und Azzi Memo. Außerdem auf dem roten Teppich: die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die Youtubter Dennis und Benni Wolter, die Schauspieler Jasna Fritzi Bauer und David Schütter, außerdem der Fernseharzt Eckart von Hirschhausen.

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