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Berlin, 22.11.2021 - Fahrgaeste eines BVG Busses tragen FFP2 Masken.

© imago images/Jochen Eckel / Jochen Eckel via www.imago-images.de

Nach mehr als 1000 Tagen: Maskenpflicht im Nahverkehr in Brandenburg und Berlin endet

Nach 1011 Tagen endet am 2. Februar die Maskenpflicht im Nahverkehr. Die BVG hat nach eigener Aussage seit Sommer 2020 etwa 30.000 Vertragsstrafen gegen hartnäckige Verweigerer verhängt.

Seit dem 27. April 2020 gilt in Berlin und Brandenburg die Pflicht, in Bussen und Bahnen eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen – und gerade hier konnte man immer wieder die ganz eigene Auslegung dieser Regel beobachten. Vor allem die Nasen mancher Maskenträger waren ja häufig doch noch zu sehen, zuletzt wurde vor allem in Berlin von zahlreichen Fahrgästen komplett auf die Maske verzichtet.

Die Maskenpflicht im Nahverkehr war regelmäßig Streitthema zwischen dem Bahn- und Buspersonal und einigen Fahrgästen, wenn diese zum Beispiel besonders langsam ihr Brötchen mümmelten, um den Schutz nicht wieder aufsetzen zu müssen. Politisch hielt sich die Regel gegen die Corona-Ausbreitung aber mit am längsten von allen Pandemiemaßnahmen. Am Donnerstag läuft sie nun auch in den letzten Bundesländern aus, so auch in Berlin und Brandenburg, ebenso im Fernverkehr.

30.000 Vertragsstrafen haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eigenen Angaben zufolge seit Sommer 2020 gegen hartnäckige Maskenverweigerer verhängt – also Fahrgäste, die sich trotz Aufforderung der Maskenpflicht widersetzten.

Als die Regelung im Frühjahr 2020 in Berlin und Brandenburg eingeführt wurde, war sie noch nicht mit besonderen Anforderungen an die Mund-Nasen-Bedeckung verbunden. Viele Exemplare wurden damals noch selbst genäht, auch Tücher oder Schals wurden akzeptiert – medizinische Masken gab es damals noch nicht ausreichend und die Maskenpflichten sollten nicht zum Mangel im Gesundheitsbereich führen.

Die zuletzt vorgeschriebene FFP2-Maske wurde in Brandenburg am 24. November 2021 Pflicht, in Berlin bereits am 31. März 2021. Das Ende der Maskenpflicht wollten die beiden Nachbarn nun zusammen angehen, entsprechend stimmten sich die Regierungen in dieser Frage zuletzt eng ab.

Keine Überlastung der Gesundheitsversorgung erwartet

Eine Überlastung der Gesundheitsversorgung oder der kritischen Infrastruktur durch das Pandemiegeschehen sei derzeit weder gegeben noch zu erwarten, sagte Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne). „Gleichzeitig zeichnet sich derzeit keine Entwicklung einer neuen besorgniserregenden Virusvariante ab.“ Nun werde auf mehr Eigenverantwortung gesetzt – das Tragen einer medizinischen Maske werde in Situation mit vielen Menschen daher empfohlen.

Zumindest in der Hauptstadt hat die Bereitschaft der Fahrgäste, eine Maske in den „Öffis“ zu tragen, in den vergangenen Wochen bereits deutlich nachgelassen. Nach Angaben der BVG lag die „Maskenquote“ in den Bussen und Bahnen über den größten Teil der Corona-Zeit bei über 90 Prozent, in den vergangenen Wochen nur noch bei rund 60 Prozent.

Die Fahrgäste ständig über die jeweils geltenden Regeln zu informieren, sei eine Mammutaufgabe gewesen. „Im Laufe der Zeit wurden mehr als 100.000 Aufkleber an Fahrzeugen angebracht, aktualisiert und zum Teil schon entfernt“, teilte die BVG mit. Aufgrund der großen Zahl dürfte der ein oder andere Aufkleber auch nach dem Ende der Maskenpflicht noch zu sehen sein - ab Donnerstag dann aber nicht mehr als Aufforderung, sondern nur noch als Erinnerung an zurückliegende Tage. (dpa)

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