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Die Altstadt von Wittenberge im Kreis Prignitz kann gut neue Gewerbemieter gebrauchen.

© IMAGO/Funke Foto Services/IMAGO/Sergej Glanze

Kommt der Zug, kommt Zuzug: Wittenberge wirbt mit extrem niedrigen Gewerbemieten um neue Mitbürger

Die Stadt an der Elbe an der Bahntrasse zwischen Hamburg und Berlin lockt mit einer Sonderaktion Gewerbetreibende. Die zahlen womöglich nur einen Euro pro Quadratmeter.

Die nordbrandenburgische Stadt Wittenberge wirbt um neue Mitbürger aus Berlin und Hamburg. Mit einem Leerstandswettbewerb sollen Selbstständige, Kreative und Gründerinnen und Gründer angezogen werden. Über das Angebot niedriger Mieten soll ein weiteres Schrumpfen der Stadt vermieden werden.

Den Bahnhof von Wittenberge kennen Hamburger und Berliner in der Regel nur von der Durchfahrt.

© imago images / Westend61

Wer in Berlin oder Hamburg schon immer mal ein Café, einen Laden, ein Atelier oder ein Büro für seine Idee aufmachen wollte, aber an fehlenden Räumen oder den hohen Gewerbemieten gescheitert ist, könne sich jetzt risikoarm in Wittenberge ausprobieren, teilte die Stadtverwaltung in Wittenberge mit. Geboten würden für gute Konzepte und Ideen, die von einer Jury ausgewählt werden, bis August 2025 Gewerbeflächen mit einer Kaltmiete von einem Euro pro Quadratmeter.

Bewerben könnten sich natürliche und juristische Personen ab sofort mit einer zweiseitigen Ideenskizze über die Webseite freiraum-prignitz.de/leerstandswettbewerb. Bewerbungsschluss ist der 31. Dezember. Die Jurysitzungen finden am 4. Oktober und 10. November 2023 sowie am 12. Januar 2024 statt.

Die Stadt mietet leerstehende Gewerbeimmobilien an

Für den Wettbewerb mietet die Stadt im Landkreis Prignitz den Angaben zufolge mehrere leerstehende Gewerbeimmobilien in Innenstadtlage an. Den Gewinnerinnen und Gewinnern des Wettbewerbs werde ein Ladengeschäft – je nach Flächenbedarf und Nutzungsanspruch ganz oder teilweise – zur Verfügung gestellt. Nach August 2025 könnten die Läden unter regulären Mietbedingungen weitergeführt werden. Die Stadt unterstütze in allen Phasen der Gründung mit Beratung und aktiver Vernetzung in der Region.

Wer es aktuell nicht schafft, kann das ganze Jahr über zum Probewohnen, Coworken und Austausch mit der Community in die Prignitz kommen.

Christian Soult, Community Manager der „elblandwerker“

Die 17.000 Einwohner-Stadt liegt an der Elbe – und an der Bahnlinie zwischen Berlin und Hamburg. Christian Soult, Community Manager und Pressesprecher der lokalen Initiative elblandwerker*, sagt: „Mit unserem ICE-Bahnhof liegen wir auch nur jeweils eine Stunde von den Metropolen entfernt. Wer es aktuell nicht schafft, kann das ganze Jahr über zum Probewohnen, Coworken und Austausch mit der Community in die Prignitz kommen.“

Diese Strecke wird in den kommenden Jahren aber monatelang gesperrt, weil Weichen und Gleise ersetzt werden müssen. Im Rahmen des Infrastrukturprojekts „i2030“ soll die Strecke Berlin-Hamburg über Wittenberge ohnehin instandgesetzt werden, hieß es 2017: ein prioritäres Verkehrsprojekt in der Hauptstadtregion. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) koordiniert und setzt es gemeinsam mit den Ländern Berlin und Brandenburg und der Deutschen Bahn um. Die Züge werden in den kommenden Jahren gelegentlich umgeleitet, die Fahrzeit verlängert sich dann um mindestens 50 Minuten.

Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte Wittenberge an den „Brandenburger Zuzugswochen“ teilgenommen. Das Netzwerk „Ankommen in Brandenburg – Netzwerk für Rückkehr und Zuzug“ ist ein Zusammenschluss von 20 kommunalen und zivilgesellschaftlichen Akteuren, die gemeinsam mit geeigneten Wohn- und Arbeitsangeboten für Zuzug in die peripheren Regionen Brandenburgs werben.

Aktuelle Jobangebote in der Prignitz stellen die „elblandwerker“ auf ihrem Jobboard online zusammen (elblandwerker.de). Und wer mit dem Gedanken spielt, sich in der Region anzusiedeln, findet auf diesem Portal im Austausch mit der Community die besten Wohnangebote – sowohl zur Miete als auch zum Kauf. (mit EPD)

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