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Nikeata Thompson und Rebecca Kunikowski bei der Medienboard Party 2024 anlässlich der 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin.

© IMAGO/Eventpress

Kein Stockbrot, dafür ganz viel Liebe : Ein Hauch von Klassenfahrt bei der Medienboard-Berlinale-Party

Die deutsche Filmbranche quetschte sich am Sonnabend auf den „Holzmarkt 25“ in Friedrichshain. Gefeiert wurde mit Glühwein unter freiem Himmel.

Die Berlinale-Party der staatlichen Filmförderungsanstalt „Medienboard Berlin-Brandenburg“, ist der „Place to be“ am ersten Sonnabend der zehntägigen Festival-Woche. Bezeichnenderweise richtete das Unternehmen ihr „Come-Together“, das man nur mit viel Fantasie als Party durchgehen lassen kann, in diesem Jahr wieder im Herzen eines Touristen-Hotspots aus: Der „Holzmarkt 25“ an der Spree bezeichnet sich selbst als „genossenschaftlicher Verbund“ und ist insbesondere für seinen in die Jahre gekommenen Nachtclub „Kater Blau“ bekannt.

Von internationale Gästen, die wohl mehr zufällig als geplant auf die Veranstaltung stießen, konnte man ein hysterisch geäußertes „It’s sooo Berlin“ vernehmen, was sich wahrscheinlich als „kommerzieller Hippie-Jahrmarkt im Europaletten-Stil“ übersetzten lässt. Im Folgenden war der am häufigsten geäußerte Satz die Frage: „Wo ist die Toilette?“

Vor Ort waren unter anderem Andreas Dresen, Liv Lisa Fries, Alexander Scheer und Lena Urzendowsky.
Vor Ort waren unter anderem Andreas Dresen, Liv Lisa Fries, Alexander Scheer und Lena Urzendowsky.

© IMAGO/Eventpress

Unter den knapp 2000 Gästen, die sich weniger auf die vereinzelten Out- und Indoor Tanzflächen, als auf die Wege dazwischen oder um offene Feuerschalen quetschten, war trotz minimal gehaltenen Glamours eigentlich jeder deutschsprachige Schauspieler von Rang. Heike Makatsch, Tom Schilling, Ken Duken, Volker Bruch und Karoline Herfurth zum Beispiel. Immerhin, am staatliche Unternehmen „Medienboard“ kommt man hierzulande kaum vorbei, wenn man den Wunsch hegt, einen Film zu drehen.

Kein Stockbrot, dafür Liebe

Dank Glühwein war die Stimmung feuchtfröhlich, auch wenn sich das Team um die Organisation „Changemakers Film“, die sich eigentlich für eine umweltfreundliche Filmbranche einsetzt, den Abend nutzte, um die Kollegen an die „Brandmauer“ gegen rechts zu erinnern. Dafür kamen Schauspielerin Kirsten Suckow und Schauspieler Jan Kampmann im Partnerlook: Wenn sie nebeneinander posierten, konnte man auf ihren weißen T-Shirts „Kein Sekt für Nazis“ lesen. Und Pheline Roggan, Marie Nasemann und Luisa-Céline Gaffron tanzten vor der Fotowand und hinter dem rappenden Musiker Bruneau zu dessen Demo-Song „Hand in Hand“.

Promis wie Berlins Regierender Kai Wegner, Veronica Ferres, Autorin Sophie Passmann oder Lars Eidinger kamen derweil nur für besagte Fotowand.

Lars Eidinger kam nur für die Fotowand, und ließ sich unter anderem mit Matthias Glasner, Lilith Stangenberg, und Ronald Zehrfeld ablichten.
Lars Eidinger kam nur für die Fotowand, und ließ sich unter anderem mit Matthias Glasner, Lilith Stangenberg, und Ronald Zehrfeld ablichten.

© IMAGO/Eventpress

Im Großen und Ganzen wirkte die „Medienboard-Party“ wie ein ausgelassener Klassenausflug einer kleinstädtischen Waldorfschule, ohne Stockbrot, dafür aber mit ganz viel Liebe. Was das über die deutsche Filmbranche aussagt? Gute Frage. Ein allgemein versprühtes Gefühl von Optimismus ist wahrscheinlich kein Kreativitätshemmer. Immerhin.

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