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Polizisten sichern den Zug einer Demonstration zur Walpurgisnacht der Stadtteilorganisation «Hände weg vom Wedding!» mit dem Motto «Frieden statt Kapitalismus.

© dpa/Christoph Soeder

Auftakt zur Walpurgisnacht in Berlin: 650 Teilnehmende bei antikapitalistischer Demo in Wedding – friedliche Stimmung in vollen Parks

Der Protestzug unter dem Motto „Frieden statt Kapitalismus“ verlief friedlich. Doch auch Personen mit einem pro-russischen Transparent sind auf Bildern zu sehen.

Am Abend vor dem 1. Mai in Berlin ist eine Demonstration linker Gruppen durch Wedding gezogen. Nach Angaben der Polizei waren etwa 650 Teilnehmer dabei. Alles sei ohne besondere Vorkommnisse abgelaufen, sagte ein Polizeisprecher. Die Demonstration trug den Titel: „Frieden statt Kapitalismus – Wettrüsten stoppen und Armut beenden“.

Auf Transparenten stand etwa „Revolution – Sozialismus erkämpfen“ und „Stopp Nato“, aber auch ein großes Banner mit der Aufschrift „Stoppt den Krieg gegen Russland“ ist auf Fotos von der Demonstration zu sehen. Auf Twitter empören sich Nutzer über das Transparent, etwa als „Täter-Opfer-Umkehr“, die „widerlich“ sei.

Auch Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) war in Wedding vor Ort und sprach vor Beginn der Demonstration mit Polizist:innen. Insgesamt 3400 Polizisten sind nach Angaben der Polizei am Sonntag im Einsatz. Unterstützung kam aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Schleswig-Holstein und von der Bundespolizei. Auf Twitter hatte die Polizei sich am Nachmittag mit der Botschaft gemeldet: „Der Himmel blau, die Sonne lacht, und es ist Walpurgisnacht“.

Friedliche Stimmung in den Parks

Die Polizei behielt auch die Parks im Blick, in denen sich wegen des guten Wetters viele Menschen versammelt hatten. „Unser Hubschrauber verschafft sich jetzt im Norden Berlins einen Überblick über die Lage in den gut besuchten Parks“, twitterte die Polizei. Man wolle feststellen, wo es sich besonders dränge, weil es in früheren Jahren auch immer mal wieder kleinere Krawalle gegeben habe, so die Polizei. Bis in den Abend war es sehr voll, etwa im Mauerpark, im Gleisdreieckpark und im Treptower Park, wo kleinere Partys auf den Wiesen gefeiert wurden.

Der 1. Mai selbst ist am Montag wieder Anlass für zahlreiche Demonstrationen durch Berlin. Das größte Augenmerk der Polizei gilt der üblichen „Revolutionären 1. Mai-Demonstration“ linker und linksradikaler Gruppen von Neukölln nach Kreuzberg. Die Polizei erwartet 10.000 bis 15.000 Teilnehmer. Immer wieder kam es bei dieser Demonstration in der Vergangenheit zu Gewaltausbrüchen vor allem durch linksautonome Randalierer.

Schon am Nachmittag wollen linke Gruppen mit satirischen Aktionen und Demonstrationen durch den Villen-Stadtteil Grunewald ziehen. Die Polizei hat nach eigenen Angaben am gesamten langen Wochenende 6300 Beamte im Einsatz. Berlins neuer Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hofft auf Demonstrationen ohne Gewalt. „Ich wünsche mir, dass wir alle einen friedlichen 1. Mai erleben“, sagte er dem RBB. (Tsp/dpa)

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