In Deutschland unterliegt der Staat keinerlei Einschränkungen für den Kauf und Betrieb von Unternehmen. Anders als bei einer Enteignung kaufen manche Staaten derzeit Anteile notleidender Finanzinstitute – als Folge eines Marktversagens.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 08.10.2008
Düsseldorf - Trotz des eigenen Insolvenzverfahrens prüft die Warenhauskette Hertie die Übernahme von Filialen der ebenfalls insolventen Warenhäuser Sinn-Leffers und Wehmeyer. Das kündigte der vorläufige Insolvenzverwalter Biner Bähr am Mittwoch in Essen an.
Vor dem Treffen von IWF und Weltbank machen sich USA und Europa gegenseitig Vorwürfe
Die negativen Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Unternehmensfinanzierung in Deutschland sind bereits deutlich zu spüren. Immer mehr Firmen haben Probleme, Kredit zu bekommen. Das DIW erwartet trotzdem keine Rezession.
Alle haben Angst. Der IWF sieht schwarz. Jede Regierung sucht nach einem eigenen Ausweg. Großbritannien kündigt an, acht Banken teilweise zu verstaatlichen. Auch Frankreich, Spanien und Italien planen ähnliche Schritte.
Das Weißes Haus in Washington zeigt sich empört über einen Luxus-Trip von AIG-Managern kurz nach der Rettung der US-Versicherung durch den Staat. Die Manager haben es sich in einem kalifornischen Hotel gut gehen lassen - für fast eine halbe Million Dollar.
Der Börsengang von Schott Solar wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Angesichts des "umwerfend schlechten" Marktumfeldes hat das Mainzer Solarunternehmen seinen Gang auf das Handelsparkett abgesagt.
Weil die Bankkunden ihr Vertrauen in die Geldinstitute verlieren, suchen sie für ihr Geld einen vermeintlich sicheren Hafen: Gold. Das Edelmetall ist seit Monaten hoch im Kurs, der Unzenpreis soll voraussichtlich auf 1000 Dollar steigen - und aufgrund der hohen Nachfrage sind hochkarätige Barren immer schwieriger erhältlich.
Die globale Finanzkrise bremst die Weltwirtschaft und zwingt Deutschland im kommenden Jahr in eine Stagnation. Dies erwarten die Experten des Internationalen Währungsfonds, die für 2008 in der Bundesrepublik noch ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent prognostizierten.
Selbst der Mini schwächelt: Der Autobauer BMW hat im September die Folgen der internationalen Finanzkrise massiv zu spüren bekommen. Besonders schlecht läuft es auf dem wichtigsten Absatzmarkt des Unternehmens.
Berliner Forscher machen Hoffnung: Deutschland steuert nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) trotz der Finanzmarktkrise nicht in die Rezession. Sie erwarten auch keinen Anstieg der Arbeitslosigkeit.
Die Bundesagentur für Arbeit rechnet für das kommende Jahr mit einem Minus von mindestens fünf Milliarden Euro. Allein vier Milliarden Euro ergäben sich aus der Senkung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung auf 2,8 Prozent, so BA-Chef Weise.
Wie Privatpersonen können auch Staaten bankrott gehen. „Auch ein Land kann wie jeder andere pleite gehen, spätestens wenn seine Steuereinnahmen nicht mehr ausreichen, um die Zinsen seiner Schulden zu tilgen“, sagt Ralph Brügelmann vom IW Köln.
Bankaktien brechen erneut drastisch ein
Die Automobilhersteller gehen weltweit am Stock und kündigen Einschränkungen ihrer Produktion an. Ganz anders VW.
Berlin - Ungeachtet der Finanzkrise halten die Deutschen die private Vorsorge für sicherer als die staatliche Rente. Das ist das Ergebnis einer Studie des Allensbacher Instituts im Auftrag der Postbank.
Berlin - Air Berlin hat im September erneut weniger Fluggäste befördert als im Vorjahresmonat. Die Passagierzahl sank um 3,1 Prozent auf rund 2,85 Millionen, wie die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft am Dienstag in Berlin mitteilte.
Hypo-Real-Estate-Boss Georg Funke muss gehen. Nachfolger wird Deutsche-Bank-Manager Axel Wieandt
Die Krise wird noch teurer, befürchtet der Internationale Währungsfonds – er sieht das Vertrauen „auf das Schwerste erschüttert“
Die Krise an den Finanzmärkten schlägt zunehmend auf die Realwirtschaft durch: Ein wichtiges Indiz dafür ist, dass mehrere Autohersteller angekündigt haben, ihre Produktion zu drosseln oder zeitweilig ganz einzustellen. Sie begründeten dies mit der Kaufzurückhaltung der Verbraucher im In- und Ausland. Auch andere Branchen ächzen bereits.
Bundesdatenschutzbeauftragter Peter Schaar kritisiert das Datenmanagement des Konzerns. Zu viele Hände hätten Zugriff auf die privaten Kundendaten.