Jan Bosse inszeniert Kleists "Amphitryon" im Maxim-Gorki-Theater: Sosias wirkt wie aus einem Lenny-Kravitz- Ähnlichkeitswettbwerb, Merkur verströmt das schwer gelangweilte Allmachtsbewusstsein eines Club-Rausschmeißers.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 23.09.2007
Heutzutage nutzen alle die Hintertür des Missverständnisses dazu, von eigenen Torheiten abzulenken: Rainer Moritz über die grassierende Uneinsichtigkeit.
Ich kann nicht sagen, dass wir eine übermäßig fromme Familie sind. Wir beten nicht regelmäßig.
Frisch aus Leeds: The Pigeon Detectives treten im Lido auf.
Michael Wallner liest in Lehmanns Fachbuchhandlung aus seinem neuen Liebesroman.
Der legendäre französische Pantomime Marcel Marceau ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Er sagte nichts und wurde doch verstanden.
Bereits am Freitag ist Regisseur Jürgen Roland gestorben. Wer war der Krimi-König, der von Edgar Wallace bis hin zum Großstadtrevier Kriminelle in Szene setzte?
Übersetzen, kommentieren, weitererzählen: Wie die göttliche Offenbarung den Menschen erreicht.
Christian Thielemann und Katharina Wagner wollen Bayreuth übernehmen. Der Maestro und die Regisseurin haben den Segen von Wolfgang Wagner.
Seit 50 Jahren im Dienst der Volksbildung: der Ernst-Reuter-Saal in Reinickendorf. Foyer und Saal atmen noch die Eleganz der Fünfziger.
Man könnte diese Inszenierung eine Musikperformance nennen und damit auf den grenzüberschreitenden Inszenierungsansatz hinweisen. Oder man könnte leittönen 2 als musikalische Installation bezeichnen, um die seltsam entfremdete Spielweise zu betonen.
Das dritte Hardcore Fest im Cassiopeia bringt wieder die härtesten, schnellsten und lautesten Bands der Stadt zusammen, die sich nicht nur in den Dienst der Party, sondern der guten Sache stellen. Gesammelt und gemosht wird für die Initiative „Klik - Kontaktladen für junge Menschen auf der Straße“.
Wohl kein Kunstwerk spiegelt besser den Aufbruchsgeist wider, der diese Stadt in den zwanziger Jahren durchpulst haben muss, als Walter Ruttmanns Doku-Opus Berlin – Die Sinfonie der Großstadt. Konzipiert, als die Weimarer Republik gerade aus dem Gröbsten heraus zu sein schien, ist der Klassiker ein Hymnus an das moderne urbane Leben: Die Stadt als vitaler, kräftig wachsender Organismus, als Ort, wo jedermann ständig in Bewegung ist – im Vergleich mit den wimmeligen Verkehrsszenen, die Ruttmann damals abfilmte, wirkt das Berlin des 21.
Kürzlich war ich zu einem geschäftlichen Dinner eingeladen, das offenbar nur der Kontaktpflege dienen sollte. Meine Versuche, bei den Gastgebern konkrete Projekte anzusprechen, wurden beharrlich ignoriert.
Baukultur boomt in Europa. Doch ob sie überall den gleichen Stellenwert besitzt, ist fraglich.
Beim Botschaftsverkehr zwischen Oben und Unten geht es in der abschüssigen Richtung um Wahrheit, die sich enthüllt und – je nach Empfänger – auf taube oder auffangsame Ohren, scharfe oder blinde Augen stößt. In der aufwärtigen Richtung geht’s um Fluchen, Flehen, Bitten, Fragen.