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Jan Bosse inszeniert Kleists "Amphitryon" im Maxim-Gorki-Theater: Sosias wirkt wie aus einem Lenny-Kravitz- Ähnlichkeitswettbwerb, Merkur verströmt das schwer gelangweilte Allmachtsbewusstsein eines Club-Rausschmeißers.

Von Christine Wahl

Heutzutage nutzen alle die Hintertür des Missverständnisses dazu, von eigenen Torheiten abzulenken: Rainer Moritz über die grassierende Uneinsichtigkeit.

070923marceau

Der legendäre französische Pantomime Marcel Marceau ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Er sagte nichts und wurde doch verstanden.

Seit 50 Jahren im Dienst der Volksbildung: der Ernst-Reuter-Saal in Reinickendorf. Foyer und Saal atmen noch die Eleganz der Fünfziger.

Von Frederik Hanssen

Man könnte diese Inszenierung eine Musikperformance nennen und damit auf den grenzüberschreitenden Inszenierungsansatz hinweisen. Oder man könnte leittönen 2 als musikalische Installation bezeichnen, um die seltsam entfremdete Spielweise zu betonen.

Das dritte Hardcore Fest im Cassiopeia bringt wieder die härtesten, schnellsten und lautesten Bands der Stadt zusammen, die sich nicht nur in den Dienst der Party, sondern der guten Sache stellen. Gesammelt und gemosht wird für die Initiative „Klik - Kontaktladen für junge Menschen auf der Straße“.

Wohl kein Kunstwerk spiegelt besser den Aufbruchsgeist wider, der diese Stadt in den zwanziger Jahren durchpulst haben muss, als Walter Ruttmanns Doku-Opus Berlin – Die Sinfonie der Großstadt. Konzipiert, als die Weimarer Republik gerade aus dem Gröbsten heraus zu sein schien, ist der Klassiker ein Hymnus an das moderne urbane Leben: Die Stadt als vitaler, kräftig wachsender Organismus, als Ort, wo jedermann ständig in Bewegung ist – im Vergleich mit den wimmeligen Verkehrsszenen, die Ruttmann damals abfilmte, wirkt das Berlin des 21.

Kürzlich war ich zu einem geschäftlichen Dinner eingeladen, das offenbar nur der Kontaktpflege dienen sollte. Meine Versuche, bei den Gastgebern konkrete Projekte anzusprechen, wurden beharrlich ignoriert.

Von Elisabeth Binder

Beim Botschaftsverkehr zwischen Oben und Unten geht es in der abschüssigen Richtung um Wahrheit, die sich enthüllt und – je nach Empfänger – auf taube oder auffangsame Ohren, scharfe oder blinde Augen stößt. In der aufwärtigen Richtung geht’s um Fluchen, Flehen, Bitten, Fragen.