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Im vergangenen Herbst und Winter gab es am Frankfurter Neuen Markt einen wahren Boom bei neuen Internet-Werten und deren Aktienkursen. Dem folgte von März bis Mai ein ebenso rasanter Abschwung, da viele Anleger dazu übergingen, harte Zahlen und Gewinnaussichten der Unternehmen gegenüber der reinen Zukunftsfantasie des Mediums Internet stärker zu beachten.

Die heutige Krisensitzung des CDU-Präsidiums wird durch neue Erkenntnisse über den Verbleib der Akten aus dem Kanzleramt der Regierungszeit Kohls zusätzlich belastet. Die Konrad-Adenauer-Stiftung bestätigte am Sonntag, dass sie Akten des Ex-Kanzleramtsministers Bohl besitze.

An der Urwahl des SPD-Spitzenkandidaten für die nächste Landtagswahl haben sich bis zum frühen Sonntagnachmittag schon etwa ein Drittel der 51 000 SPD-Mitglieder in Baden-Württemberg beteiligt. Erstmals entscheidet die Basis der Südwest-SPD, wer bei der Landtagswahl im kommenden März Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) herausfordern wird: Die SPD-Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Ute Vogt (35) oder der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Siegmar Mosdorf (48).

Die Haushaltspolitiker von SPD und Grünen haben sich für die parlamentarischen Beratungen über den Bundesetat 2001 ehrgeizige Ziele gesetzt. "Wir wollen die Neuverschuldung verringern und die Investitionsausgaben erhöhen", sagte der haushaltspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Metzger, dem "Handelsblatt".

Im Streit um mögliche Studiengebühren soll es im Oktober nach den Worten von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) einen neuen Anlauf für einen Staatsvertrag der Länder geben. Bulmahn kündigte bei einem bildungspolitischen Kongress der baden-württembergischen SPD in Stuttgart an, falls die neuen Verhandlungen erfolglos blieben, werde es zu einer bundesgesetzlichen Regelung kommen.

Mit einer Verfassungsklage will der sächsische Justizminister Steffen Heitmann das von der Bundesregierung geplante Gesetz zur Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften zu Fall bringen. Der vorliegende Entwurf verstoße gegen Artikel 6 des Grundgesetzes, der den besonderen Schutz der Ehe und Familie innerhalb der staatlichen Ordnung regle, sagte der CDU-Politiker am Wochenende.

Die sieben führenden Industrienationen und Russland haben sich eine ehrgeizige Agenda für das neue Jahrhundert gesetzt. Zum Abschluss ihres Gipfeltreffens im südjapanischen Nago vereinbarten die Staats- und Regierungschefs der G-8-Gruppe am Sonntag unter anderem Initiativen für rascheren Schuldenabbau, eine weltweite Verbreitung des Internet sowie gegen Krankheiten, Konflikte und Terror.

Die "hervorragende wirtschaftliche Entwicklung" führt in der Metall- und Elektroindustrie nicht zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Der Aufschwung gehe am Arbeitsmarkt vorbei, stellte die IG Metall in einer am Sonntag in Frankfurt (Main) veröffentlichten Konjunkturanalyse fest.

Was für eine Tour! Der Triumph des überragenden Lance Armstrong, die Sprintduelle zwischen Marcel Wüst, Erik Dekker, Tom Steels und Erik Zabel, Marco Pantanis "Flug" hinauf nach Courchevel, das Ende der Männerfreundschaft zwischen ihm und Armstrong, Jan Ullrichs beeindruckende Antwort auf die gegen ihn gerichtete Kritik während der letzten Alpenetappe und eine nie für möglich gehaltene Radsportbegeisterung in Südbaden - die an Mythen so reiche Tour de France bot alles, was eben diese Rundfahrt einmalig macht.

Beim Nahost-Gipfel in Camp David haben Palästinenser und Israelis nach den Worten von US-Präsident Bill Clinton auch in seiner Abwesenheit Fortschritte erzielt. Clinton sagte am Sonntag auf dem G-8-Treffen in Japan, die Gipfelteilnehmer im US-Bundesstaat Maryland seien seit seiner Abreise am Donnerstag in vielen Fragen vorangekommen.

Für die einen war er das "Flammenschwert Gottes" und die "Speerspitze des deutschen Episkopats", für die anderen war er einfach ein "Rechtsradikaler im Bischofsgewand" und mittelalterlicher Poltergeist. Kein anderer deutscher Oberhirte der Nachkriegszeit hat in religösen und politischen Fragen so die Geister geschieden wie Johannes Dyba, Erzbischof von Fulda.

Von Martin Gehlen

Ein Spiel auf Zeit, auf Lebenszeit - das ist Theater immer; noch der kleinste Einakter erhöht oder vernichtet das Kostbarste, das wir besitzen. Die Zeit: Goethe schrieb sechzig Jahre am "Faust", und ebenso alt musste Peter Stein werden, um zum ersten Mal in der Geschichte des Theaters das wahnsinnige Unternehmen einer vollständigen Aufführung sämtlicher 12 111 Verse zu realisieren, mit 80 Mitarbeitern und rund 30 Millionen Mark Produktionskosten.

Von Rüdiger Schaper

Anstrengende 16 Stunden lang verhandelten die Senatoren in der Nacht zu Sonnabend, dann war es vollbracht: Der Haushalt für das kommende Jahr steht, am Dienstag soll er im Senat verabschiedet werden. Noch einmal um 1,1 Milliarden Mark drückte die Koalition die Ausgaben.