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Homepage: Stabile Kompromisse Historiker fragt, wieso die DDR so lange stabil blieb

Die DDR existierte vier Jahrzehnte – länger als die Weimarer Republik und das Dritte Reich zusammen. „So gesehen war die DDR ein rätselhaft stabiler Staat, dessen Bestand dringend einer Erklärung bedarf“, heißt es in einer Veranstaltungsankündigung des Potsdamer Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF).

Die DDR existierte vier Jahrzehnte – länger als die Weimarer Republik und das Dritte Reich zusammen. „So gesehen war die DDR ein rätselhaft stabiler Staat, dessen Bestand dringend einer Erklärung bedarf“, heißt es in einer Veranstaltungsankündigung des Potsdamer Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF). Der Historiker Andrew I. Port, der zurzeit Gastwissenschaftler am ZZF ist, hat sich dieser Frage angenommen. Am 6. September stellt er nun sein Buch „Die rätselhafte Stabilität der DDR“ (Christoph Links Verlag) öffentlich vor. Mit dem Autor diskutiert ZZF-Direktor Martin Sabrow, es moderiert Christoph Links.

In seiner Studie, die sich vor allem auf Material aus dem thüringischen Kreis Saalfeld gründet, präsentiert der amerikanische Historiker Andrew I. Port eine originelle Antwort auf die Frage nach der Stabilität der DDR: Er betont die Bereitschaft der Funktionäre, Kompromisse mit den Massen einzugehen, sobald der Konsens innerhalb der Gesellschaft gefährdet schien. Auch deutet Port das vermeintliche Miteinander der Ostdeutschen oftmals als ein Gegeneinander: „Soziale Spannungen verhinderten kollektive Aktionen gegen den Staat und Massenunruhen und trugen so gleichfalls zur Stabilität bei.“ Zur Buchvorstellung will man diskutieren, welche Rolle in diesen Überlegungen die Repression spielte und ob Ports Deutung des DDR-Regimes als Kombination aus Fürsorgediktatur und abgestufter Privilegiengesellschaft als Erklärungsmodell ausreicht. Andrew I.Port, geboren 1967 in New York, ist Professor für Deutsche Geschichte an der Wayne State University in Detroit. PNN

6. September, 19 Uhr, Vertretung des Freistaates Thüringen beim Bund, Mohrenstraße 64, Berlin-Mitte (am U-Bahnhof Mohrenstraße). Der Eintritt ist frei.

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