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#MeToo-Debatten auf der ganzen Welt.

© REUTERS

Sexuelle Belästigung: #metoo: Film- und TV-Branche gründet Vertrauensstelle

„Die Zeit des Schweigens muss vorbei sein“: Die Film- und Fernsehbranche richtet eine Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung ein.

Dazu hätten Verbände und Gewerkschaften der Film- und Fernsehbranche gemeinsam mit Vertretungen der Produzenten, Sender, Theater und Orchester in Deutschland am Donnerstag einen Trägerverein gegründet, teilte die Initiative Pro Quote Film am Freitag in Berlin mit. Unterstützt wird das Projekt von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) mit einer Anschubfinanzierung von 100000 Euro.

Zudem sei anteilig eine weitere Förderung aus dem Etat der Kulturstaatsministerin möglich, hieß es weiter. Ferner haben weitere Branchenvertreter eine jährliche Finanzierung der Vertrauensstelle zugesagt. So wird die ARD pro Jahr 40000 Euro, der Deutsche Bühnenverein, das ZDF, und VAUNET jeweils 15000 Euro und die Deutsche Produzentenallianz 10000 Euro beisteuern. Außerdem sollen Fördergelder bei der Filmförderungsanstalt und den Verwertungsgesellschaften der Arbeitnehmer und Arbeitgeber beantragt werden.

„Die Zeit des Schweigens muss vorbei sein“, betonte die Kulturstaatsministerin. Es sei ihr ein wichtiges politisches und menschliches Anliegen, angesichts sexueller Belästigungen, Demütigungen und Gewalt in der Filmbranche, aber auch in anderen Kultursparten eine Anlaufstelle mit zu initiieren, an die Betroffene sich vertrauensvoll wenden können. Sie begrüße es, dass es gelungen sei, so viele Partner ins Boot zu holen, die dieses Projekt jetzt gemeinsam verwirklichen, erklärte Grütters.

Die Vertrauensstelle soll nun zügig ihre Arbeit aufnehmen, wie es hieß. Sie richte sich an Betroffene sexueller Belästigung und Gewalt und sei zunächst auf den Film-, Fernseh-, Theater- und Orchesterbereich beschränkt. Sie könne aber auf die gesamte Medienbranche, den Musikbereich und andere Kulturzweige ausgeweitet werden, wenn diese sich beteiligen wollten.

Neben der Entgegennahme und Prüfung von Beschwerden und der Unterstützung Betroffener sollen den Angaben zufolge die Aufarbeitung und Prävention sexueller Belästigung und Gewalt im Mittelpunkt stehen. Hintergrund für die Gründung ist die sogenannte #metoo-Debatte, die eine breite Diskussion über Abhängigkeiten und Machtmissbrauch bis hin zu sexuellen Übergriffen in der Kultur- und Medienbranche angestoßen hat. epd/Tsp

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