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Engagiert vor Ort. Kommunikationsprofi Jean-Pierre Winter.

© Svea Pietschmann

PNN-Serie: Absolventen der Uni Potsdam: Kommunikation für Potsdam

Wenn die Universität Potsdam in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert, schaut sie auch auf ihre Absolventinnen und Absolventen. Rund 80 Prozent von ihnen sind als Fachkräfte in der Region geblieben. In dieser PNN-Serie in Kooperation mit der Uni berichten einige nun von ihrem Werdegang. Heute:Jean-Pierre Winter, der mit mehreren Kommilitonen die Agentur medienlabor gegründet hat. Diese unterstützt Verwaltung und Politik, Wirtschaft und die Zivilgesellschaft.

Die Frage, was ich denn eigentlich so mache, wurde mir schon oft gestellt. Und ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin, der darauf viele verschiedene Antworten geben kann. In erster Linie bin ich der Ehemann einer wundervollen Frau und Vater einer großartigen Tochter, die natürlich auch wissen möchte, was ihr Papa beruflich so macht. Die ganze Geschichte mit dem Chef-Sein nimmt sie mir nur bedingt ab.

Etwas nüchtern betrachtet, führe ich ein Unternehmen, das ich mit mehreren Kommilitonen gegründet habe. Die Anfänge dazu reichen ins Jahr 2004 zurück, als wir an der Uni Potsdam eine Lernfirma gründeten. Drei Jahre später machten wir Ernst und gründeten richtig. Heute, neun Jahre nach dieser Gründung, sind mein Geschäftspartner Daniel Wetzel und ich glücklich über das, was wir erreicht haben: ein eigenes Unternehmen, das uns jeden Tag aufs Neue fordert, spannende Aufgaben für uns bereit hält und mittlerweile zehn tollen Menschen eine Festanstellung bietet.

Unser Unternehmen, die medienlabor GmbH, entwickelt Kommunikationslösungen für Verwaltung und Politik, Wissenschaft und Forschung sowie für die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft. Wir sind eine Kommunikationsagentur.

Mir und uns liegen gesellschaftliche Themen mit Substanz am Herzen. Und darauf haben wir uns auch von Anfang an konzentriert. Bereits 2008 durften wir für den Potsdamer Wissenschaftsverein proWissen Potsdam eine großangelegte Kampagne konzipieren und umsetzen. Dabei ging es um nichts Geringeres, als mit den Potsdamern ins Gespräch darüber zu kommen, was für sie Toleranz und Weltoffenheit bedeuten. Wir entfachten ein Stadtgespräch über ein ganzes Jahr und stellen heute immer wieder fest, dass genau diese Kampagne nicht nur damals sehr gut funktioniert hat, sondern bis heute aktiv wirkt. Daran schlossen sich viele weitere Kampagnen an, bei denen es um Dialog und Beteiligung ging: Mal war es eine Erst- und Jungwählerkampagne im Vorfeld von Kommunalwahlen, mal ging es um die Frage des neuen Schwimmbadstandortes in Potsdam. Im vergangenen Jahr haben wir unter anderem die Internetseiten für die Stadt- und Landesbibliothek und die der Wissenschaftsetage Potsdam realisiert und die Kampagne zur Leitbildentwicklung „Potsdam weiterdenken“ entwickelt. Insgesamt ist der Großteil unserer Auftraggeber aus dem Bereich der kommunalen und der Landesverwaltung, die zu einem überwiegenden Teil ja auch in Potsdam ansässig sind.

Engagement und Beteiligung sind uns wichtig. Und Engagement findet eben vornehmlich dort statt, wo man nah dran ist. Wir identifizieren uns in aller Regel am ehesten mit dem Ort, an dem wir leben, und engagieren uns auch dort. Bei uns findet das auf verschiedenen Ebenen statt: Wir engagieren uns als Unternehmer und bringen uns in dieser tollen Stadt an vielen Stellen ein, indem wir unter anderem soziale Einrichtungen und Sportvereine unterstützen. Wir engagieren uns politisch, um auch auf diesem Wege Veränderungen herbeizuführen.

Und wir engagieren uns gesellschaftlich. Im Oktober 2015 haben wir das Online-Hilfe-Portal für Flüchtlinge und Bedürftige „HelpTo.de“ gemeinsam mit dem Verein „Neues Potsdamer Toleranzedikt“ entwickelt und in Potsdam gestartet. Ziel dieses Internet-Portals ist es, Flüchtlinge, Initiativen, Bürger, Kommunen und Unternehmen besser miteinander zu vernetzen – bislang gibt es 80 Regionalportale im ganzen Bundesgebiet. Uns mit unseren Fähigkeiten bestmöglich einzubringen, ist uns eine Herzensangelegenheit.

Der Autor studierte von 2000 bis 2007 Germanistische Linguistik, Betriebswirtschaftslehre, Politik sowie Europäische Medienwissenschaft an der Universität und der Fachhochschule Potsdam.

Jean-Pierre Winter

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