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Lehrer, Bildung und Flüchtlinge: Die Universität Potsdam setzt auf exzellente Lehre

An der Universität Potsdam wurde im April das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) eröffnet. Ziel von Brandenburgs größter Hochschule ist es, die Lehrerbildung verstärkt als universitäre Gesamtaufgabe wahrzunehmen.

An der Universität Potsdam wurde im April das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) eröffnet. Ziel von Brandenburgs größter Hochschule ist es, die Lehrerbildung verstärkt als universitäre Gesamtaufgabe wahrzunehmen. Das Zentrum soll ein gemeinsamer Ort und Identifikationspunkt sein, an dem die Qualität im Lehramt gemeinsam gesichert, nachhaltig geregelt und weiterentwickelt wird. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehören die Forschungsförderung, die Studienorganisation, die Mitwirkung an Berufungsverfahren und die Ressourcensteuerung. Ebenfalls eröffnet wurde an der Universität ein Lehr- und Forschungsgebäude der Inklusionspädagogik: Wie Kinder mit verschiedenen Begabungen lernen, will die Uni nun in dem neuen Haus ergründen.

Mit vier neuen DFG-Graduiertenkollegs konnte sich die Uni 2015 bundesweit ganz vorne behaupten. Zwei der Kollegs sind in den Erd- und Umweltwissenschaften, eines in der Biologie und eines in den Geisteswissenschaften angesiedelt.

Wie Kinder Sprechen und Denken lernen und wie sie lernen, Handlungen anderer Personen oder Ereignisse zu verstehen, das wollen Wissenschaftler in der neuen DFG-Forschergruppe Sprache und Kognition im Kindesalter ausloten, die im Juli an der Uni eingerichtet wurde. Ebenfalls im hat die Universität Potsdam einen ERC Advanced Grant im EU-Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizon 2020“ eingeworben. Professor Alexander Föhlisch erhält für fünf Jahre insgesamt 2,5 Millionen Euro, um chemische Reaktionen zu untersuchen, die für eine effiziente Energiewandlung und zukünftige energieeffiziente Informationstechnologien wichtig werden können.

Auch zum neuen Wintersemester hielt der positive Trend bei den Bewerberzahlen an der Potsdamer Uni an. 2015 erhielt die Hochschule durchschnittlich rund acht Bewerbungen pro Studienplatz, in manchen Studiengängen überstieg die Nachfrage das Angebot sogar um mehr als das 30-fache. Über 4200 Studienanfänger zählte man dann im Oktober, womit die Hochschule wie in den Vorjahren rund 20 000 Studierende hat.

Trotz der guten Auslastung entschied man sich dann zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise dazu, auch geflüchteten Menschen den Einstieg in ein Studium zu ermöglichen. Damit ging man über das, was Berliner Hochschulen angeboten hatten, hinaus, an der Uni Potsdam können die Betroffenen als sogenannter „free mover“ die gesamte Infrastruktur mit Betreuungs- und Beratungsangeboten an der Hochschule nutzen. Im Vergleich zur Gasthörerschaft ist dies ein deutlich erweiterter Status: Dabei können auch Studienleistungen erbracht werden, die später auf den Erwerb akademischer Abschlüsse angerechnet werden. „Die Flüchtlinge sind eine Bereicherung für Deutschland“, sagte Uni-Präsident Oliver Günther. Dies gelte gerade auch für ein bevölkerungsschwaches Land wie Brandenburg. Kix

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