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Die Foto-App Instagram zeigt ihren Nutzern nun empfohlene Beiträge an.

© Instagram

Beliebte Foto-App: Nutzer kritisieren neue Instagram-Funktion

Instagram zeigt seinen Nutzern empfohlene Beiträge von Fremden an. Viele Nutzer fühlen sich dadurch bevormundet.

Zum Leidwesen vieler Nutzer hat die Facebook-Tochter Instagram ein neues Feature freigeschaltet. In den Timelines erscheinen nun, ähnlich wie bei Facebook, empfohlene Beiträge von anderen Instagram-Nutzern. Diese basieren nach Angaben des Unternehmens auf Beiträgen, die abonnierte Kanäle der User geliked haben. Wenn ein Instagram-Freund also ein Schmink-Video geliked hat, ist es möglich, dass dieses auch in den Feeds seiner Follower angezeigt wird.

Die Bilder-App, die täglich rund 500 Millionen aktive Nutzer hat, greift damit noch stärker in die Hegemonie der Nutzer ein. Das Tech-Portal Crunchbase, das über die neue Funktion berichtete, nannte sie die größte Veränderung seit der Einführung von gesponserten Posts und der Abschaffung des chronologischen Feeds auf Instagram.

Noch ist die neue Funktion nicht bei allen Accounts freigeschaltet. Im Netz gehen die ersten Nutzer derweil auf die Barrikaden. Auf Twitter beklagen Instagramer unter anderem, dass die vorgeschlagenen Inhalte für sie nicht relevant seien und dass die Beiträge ihrer Freunde nicht angezeigt würden.

Viele wünschen sich außerdem die chronologische Timeline zurück, welche die Reihenfolge der angezeigten Bilder und Videos nicht nach einem Algorithmus sortiert, der das vermeintlich Wichtigste auswählt.

Nachdem die empfohlenen Inhalte bereits seit einigen Wochen getestet wurden, stellt das Unternehmen seine Nutzer nun vor vollendete Tatsachen. Denn abschalten können sie das neue Feature nicht, sondern nur temporär verstecken, wie auch bei Werbeanzeigen, die nach einiger Zeit aber wieder auftauchen.

Immer mehr wie Facebook

Die Einführung soll offenbar mehr Interaktionen hervorrufen, also die User dazu zu bringen, mehr Accounts zu folgen und auf Beiträge zu reagieren. Wer lieber auf eigene Faust neue Kanäle entdeckt, hat hier das Nachsehen.

Der nächste Schritt zum "Wir wissen, was du wichtig findest"-Modell kam wenig überraschend. Bei Facebook, das täglich rund 1,4 Milliarden Menschen nutzen, haben diese längst kaum noch Einfluss auf ihre Newsfeeds, wo ein Algorithmus eigenständig bestimmt, welche Beiträge und Reklame sie sehen.

So kann es passieren, dass Posts von Freunden oder Seiten gar nicht erst in der Timeline landen. Durch die "Stories"-Funktion, bei der Nutzer wie bei Snapchat temporär Kurzvideos teilen können, wurden Instagram und Facebook sich zuletzt noch ähnlicher.

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