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Lehrkräfte werden händeringend gesucht.

© dpa / Sebastian Gollnow

Lehrer nur mit Bachelor?: Verbände warnen vor Aufweichen akademischer Standards

Akademische Standards bei Seiten- und Quereinstieg ins Lehramt seien nicht verhandelbar: HRK und Philologenverband warnen vor dem Berufseinstieg ohne Masterabschluss.

Der Deutsche Philologenverband und die Hochschulrektorenkonferenz kritisieren Pläne, den Seiten- und Quereinstieg ins Lehramt künftig geringer zu qualifizieren und das Niveau der grundständigen Lehrkräftebildung an den Unis abzusenken.

Sie appellieren an Astrid-Sabine Busse, Bildungssenatorin in Berlin und Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), diesen Überlegungen eine klare Absage zu erteilen. Die KMK dürfe die von ihr selbst festgelegten Mindestanforderungen nicht aufgeben und keine Entwertung des Masterabschlusses und des Zweifächerstudiums für das schulische Lehramt zulassen.

„Wer als Lehrkraft das Abitur abnimmt, braucht einen Masterabschluss bzw. das Staatsexamen als akademische Voraussetzung“, erklärte die Bundesvorsitzende des Philologenverbandes, Susanne Lin-Klitzing. „Wir brauchen bei der schulischen Qualität keinen Wettbewerb nach unten“

Hintergrund sind unter anderem Pläne in Brandenburg, Absolventen mit jedem beliebigen Bachelor-Abschluss als Lehrkraft einzustellen. Diese könnten mit einer landeseigenen Qualifikation im Rang einer „Bildungsamtfrau“ oder eines „Bildungsamtmanns“ verbeamtet werden.

Auch andere Bundesländer würden Gesetzentwürfe vorbereiten, die für Seiten- und Quereinsteigende im Kontext der entsprechenden Besoldungsgruppen lediglich einen Bachelorabschluss als akademische Endqualifikation für Lehrkräfte an Schulen vorsehen – statt wie bisher Master oder Staatsexamen

Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, sagte, jede Phase der Lehrkräftebildung habe ihre spezifische Funktion: So finde die wissenschaftsbasierte Grundlegung professioneller Kompetenzen und deren erste reflektierte Anwendung ebenso an der Hochschule statt wie die wissenschaftlich fundierte Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften. 

Beide Verbände seien sich einig, dass Quer- und Seiteneinsteigende eine anspruchsvolle, wissenschaftsorientierte und pädagogische Nachqualifikation an lehrerbildenden Universitäten und Hochschulen benötigen, heißt es in der Mitteilung weiter. Fachwissenschaft und Fachdidaktik müssten dabei für zwei kombinierbare Unterrichtsfächer auf konsekutivem Masterniveau miteinander verzahnt werden und sich ein angemessenes Referendariat zur Expertise-Entwicklung anschließen. 

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