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Ein Mond-Azurjungfer-Weibchen

© dpa/Michael Frank

Immer mehr hellere Tiere: Libellen ändern ihre Farbe wegen des Klimawandels

Über ihre Farbe regulieren Libellen ihre Körpertemperatur. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Färbung der Insekten verändert – wohl infolge der Klimakrise.

Libellen verändern im Laufe des Jahres ihre Farbe. Das haben Forschende der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) nun erstmals nachgewiesen, wie die Uni am Mittwoch mitteilte. „Im Frühjahr und im Herbst fliegen eher Libellen mit dunkleren Farbnuancen, die im Sommer auftretenden Exemplare sind eher heller gefärbt“, hieß es. Die Farbanpassung erlaube es den Insekten, ihre Körpertemperatur zu regulieren.

Dunkle Farben nehmen die Wärme besser auf als helle, wie die Uni erklärte. Vorangegangene Studien hätten herausgefunden, dass in nördlichen Regionen deshalb generell eher dunkel gefärbte und größere Libellenarten flögen, die so die Wärme besser speichern könnten. Hellere Arten fänden sich dagegen im sonnenreichen Süden, wo die Färbung die Tiere vor Überhitzung schütze.

Über die letzten 30 Jahre hat sich das Farbmuster verändert – wohl eine Auswirkung des Klimawandels.

Forschende der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

„Über die letzten 30 Jahre hat sich dieses Farbmuster allerdings verändert – wohl eine Auswirkung des Klimawandels“, hieß es weiter. Es seien inzwischen vermehrt hellere Tiere unterwegs. „Was sich verändert und gewissermaßen an die Sonneneinstrahlung anpasst, ist die durchschnittliche Färbung aller zu einem Zeitpunkt fliegenden Libellen.“

Dabei verändere sich mit der globalen Erwärmung vor allem die Temperatur und nicht die Sonneneinstrahlung. „Womöglich verschiebt sich aufgrund der Erwärmung das Muster sogar in eine Richtung, die für die Libellen ungünstig ist, weil sie nicht mehr unter idealen Sonneneinstrahlungsverhältnissen fliegen.“ Dies gelte es durch weitere Forschung zu klären. (KNA)

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