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Mit der „Magnify“-Methode lassen sich Details verschiedener Gewebe (Niere und Prostata) bis zu elffach vergrößert betrachten.

© Nature Biotechnology/Springer Nature / Aleksandra Klimas et al

Gedehnte Gewebe: Neue Technik verbessert Lichtmikroskopie

Ein Trick erlaubt bessere Gewebeuntersuchungen: Wenn das Mikroskop an seine Grenze kommt, dann vergrößert man eben das Untersuchungsobjekt.

Eine neue Methode erleichtert das Vergrößern winziger Strukturen mit gewöhnlichen Lichtmikroskopen. Bei dieser „Expansionsmikroskopie“ wird eine Gewebeprobe durch Wassereinlagerung in ein Hydrogel stark ausgedehnt. Das Verfahren wird schon länger angewendet, aber eine Forschungsgruppe um Yongxin Zhao von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh hat es nun deutlich verbessert: „Magnify“, so der Name der Methode, kann eine Probe bis zum Elffachen vergrößern, und könne so für etliche medizinische Zwecke genutzt werden, schreibt das Team im Fachblatt „Nature Biotechnology“.

Die neue Methode ermögliche es, alle Bestandteile eines organischen Gewebes gleichmäßig zu vergrößern. Einzelne Moleküle können auch noch nach dem Aufquellen markiert und eingefärbt werden, was bisher nur vor der Ausdehnung des Gewebes möglich war.

Hirngewebe elffach vergrößert

Zhaos Team testete das Verfahren an sehr unterschiedlichen Geweben an und wies nach, dass die Strukturen beim Vergrößern nur minimal verzerrt werden. Gewebe aus einem Mäusegehirn vergrößerten sie um das Elffache. Das bedeutet, dass ein Mikroskop mit einer maximalen Auflösung von 280 Nanometern mit Magnify dennoch 25 Nanometer kleine Strukturen darstellen kann, mit dem Mikroskopie-Verfahren „Superresolution Optical Fluctuation Imaging“ (Sofi) sei sogar eine Auflösung von 15 Nanometern möglich.

Elektronenmikroskope erreichen eine Auflösung von 0,1 Nanometern, sind aber viel teurer und nur in wenigen Labors verfügbar. Mit Magnify könne die Expansionsmikroskopie etwa Untersuchungen von Tumorgewebe deutlich verbessern, betont das Team. (dpa)

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