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Die BTU richtet in Senftenberg ein neues Institut ein, an dem Grundschullehrkräfte ausgebildet werden.

© IMAGO/Funke Foto Services/Sergej Glanze via imago-images.d

Für die Grundschule: Die Lausitz bildet neue Lehrer aus

Brandenburg bekommt mit Senftenberg einen zweiten Standort für die Lehrkräftebildung. Bereits im Winter sollen 50 Studierende starten.

Überall werden Lehrkräfte dringend gesucht – Brandenburg richtet deswegen jetzt an einem zweiten Hochschulstandort ein Lehramtsstudium ein. War die Lehrkräfteausbildung bisher auf die Uni Potsdam konzentriert, sollen künftig angehende Pädagogen auch an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) in Senftenberg studieren können.

Die ersten Studienanfänger sollen im Wintersemester starten, Interessierte können sich bereits ab 20. April bewerben. Die Pläne wurden am Montag von Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD), Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) und BTU-Vizepräsident Peer Schmidt vorgestellt.

Die BTU wird sich auf das Grundschullehramt konzentrieren: Hier sind die Bewerbungszahlen erfahrungsgemäß hoch, zum Beispiel auch an den Berliner Unis.

„Senftenberg-Dynamik“ beim Aufbau

In diesem Jahr stehen zusätzlich 5,21 Millionen Euro und im kommenden Jahr 7,1 Millionen Euro für den Aufbau des neuen Instituts für Erziehungswissenschaft bereit. Erst im November bewilligte der Landtag die Mittel.

In Anlehnung an die „Tesla-Geschwindigkeit“ beim Werkbau des E-Auto-Herstellers in Brandenburg beschrieb Wissenschaftsministerin Schüle das Tempo des Aufbaus des Studienganges als „Senftenberg-Dynamik“. Die Ministerin sagte, sie kenne bundesweit keinen anderen Hochschulstandort, der innerhalb dieser kurzen Zeit einen neuen Lehrerbildungsstandort etabliert habe. BTU-Vize Schmidt sprach von einem „positiven Signal für die Lausitz und gegen den Lehrermangel“.

50
Studierende sollen im Wintersemester starten.

Im Winter sollen rund 50 Studierende starten, zunächst mit den Fächern Deutsch und Mathematik. In den kommenden Jahren soll der Studiengang sukzessive auf die Fächer Englisch, Kunst, Musik, Sachunterricht und Sport erweitert werden, sagte Schmidt.

Auch die Zahl der Studierenden soll dann steigen. Wie viele schlussendlich pro Jahr ihr Studium aufnehmen können, steht noch nicht fest. Insgesamt sind zehn Professuren geplant, fünf davon will die BTU in Kürze ausschreiben. Diese bis zum Wintersemester zu besetzen, dürfte für die Uni herausfordernd werden.

Unklar ist laut Schüle noch, ob es in Senftenberg auch Angebote zur Weiterqualifizierung von Seiteneinsteigern geben wird. Auch gebe es Vorschläge für ein duales Studium und die regionale Verankerung durch die Ausbildung von Sorbisch-Lehrern. Jetzt gehe es darum, einen Schritt nach dem anderen zu machen, sagte Schüle.

Dass eine Universität das Lehramtsstudium völlig neu einrichtet, kommt nicht allzu oft vor. Den Ausschlag für den Standort Senftenberg dürfte dabei auch die Situation der BTU gegeben haben. Nach der Fusion der Uni in Cottbus mit der Fachhochschule in Senftenberg kämpft die BTU noch immer mit den Folgen der Zusammenlegung. Der Senftenberger Standort, an dem es noch freie Kapazitäten gibt, wird durch die Neuansiedlung nun enorm aufgewertet. (mit dpa)

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