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Das Aldi-Nord-Logo ist vor einem bewölkten Himmel zu sehen.

© Friso Gentsch/picture alliance/dpa

Update

Um Energie zu sparen: Aldi Nord verkürzt ab November die Öffnungszeiten

Der Lebensmittelhändler Aldi Nord hat angekündigt, einige seiner Märkte früher zu schließen. Die Konkurrenz will dem Beispiel zunächst nicht folgen.

| Update:

Die Discount-Lebensmitteleinzelhandelskette „Aldi Nord“ hat angekündigt, ab dem 1. November die Öffnungszeiten von „zahlreichen Märkten“ zu verkürzen.

Damit sei man der erste Lebensmittelkonzern, der diesen Schritt gehe und leiste „aktiv einen Beitrag zum Energiesparen“, so der Konzern auf Twitter.

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Welche und wie viele Filialen betroffen sind, sagte der Konzern zunächst nicht. Aldi Nord hat laut eigenen Angaben 2200 Filialen in Deutschland. Statt um 21 beziehungsweise 22 Uhr schließen die betroffenen Filialen ab dem 1. November 2022 einheitlich bereits um 20 Uhr.

Ausgenommen seien beispielsweise Märkte in Einkaufszentren, Filialen, wo die Kundenfrequenz zwischen 20 und 21 Uhr besonders hoch ist sowie solche, in denen längere Öffnungszeiten vorgegeben sind, so ein Unternehmenssprecher gegenüber dem Tagesspiegel. Die Reduzierung der Öffnungszeiten habe keine Auswirkungen auf die Beschäftigungszahl. Die Mitarbeiter:innen würden alle weiter beschäftigt werden. Man freue sich, den Mitarbeiter:innen „ein wenig mehr Freizeit geben zu können“, so Nicolás de Lope, Sprecher der Verwaltungsratsbevollmächtigten bei ALDI Nord zum Tagesspiegel.

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Die Regelung gelte „zunächst für die Winterzeit 2022/2023“, so der Konzern weiter. Welche Standorte genau betroffen sind, teilte der Konzern auf Nachfrage nicht mit; in den entsprechenden Filialen werde die Anpassung der Öffnungszeiten aber zeitnah mit Aushängen kommuniziert.

Aldi Nord ist damit der erste Lebensmittelhändler, der eine solche Regelung im größeren Stil umsetzt. Das Aldi-Nord-Schwesterunternehmen Aldi Süd hielt sich derweil bedeckt, was seine Pläne angeht. Man richte seine Öffnungszeiten nach den Bedürfnissen der Kund:innen aus und berücksichtige bei Bedarf gesellschaftspolitische Themenstellungen, hieß es dort auf Anfrage der dpa vieldeutig.

Auch der Handel leidet unter dem enormen Anstieg der Energiekosten. Rewe-Chef Lionel Souque rechnete kürzlich vor, die Energiekosten für einen Supermarkt mit 1000 Quadratmetern hätten sich von 80 000 auf 140 000 Euro im Jahr erhöht.

Die Konkurrenz im Handel gibt sich bedeckt

Kürzere Ladenöffnungszeiten sind in der Branche schon länger ein Thema. Der Geschäftsführer der Handelskette Tegut, Thomas Gutberlet, warb nach Informationen der „Lebensmittel Zeitung“ bereits im September in einem Brief an die 16 Landesregierungen für Einschnitte.

Vorbild könne die Regelung in Bayern sein, wo die Läden spätestens um 20.00 Uhr schließen müssen. „Kurzfristig würde eine Reduzierung helfen, Energie zu sparen; langfristig würde es das Berufsbild im Einzelhandel wieder attraktiver machen“, sagte Gutberlet dem Fachblatt.

Im Moment sieht es dennoch nicht so aus, als werden die Wettbewerber dem Vorbild von Aldi Nord mit fliegenden Fahnen folgen. Im Gegenteil. Die Rewe-Gruppe teilte mit, eine Verkürzung der Öffnungszeiten zur Energieeinsparung werde weder bei den Rewe-Supermärkten noch bei der konzerneigenen Discountkette Penny erwogen. „Die damit erzielbare Energieeinsparung wäre marginal“, betonte ein Firmensprecher. Mehr als die Hälfte des Energiebedarfs in den Märkten entfalle auf die Kältetechnik und sei unabhängig von den Öffnungszeiten.

Auch Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka teilte mit ähnlicher Begründung mit, er sehe derzeit keinen Anlass, seinen Kunden „einen reduzierten Service anzubieten“. Kaufland und Lidl winkten auf Anfrage ebenfalls ab. (mit dpa)

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