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Elizabeth Holmes hatte finanzkräftige Investoren und prominente Unterstützer für ihr Unternehmen gewonnen.

© AFP/JUSTIN SULLIVAN

Niederlage vor Berufungsgericht: Verurteilte US-Unternehmerin Holmes muss Haftstrafe antreten

Sie galt als gefeierte Hightech-Pionierin – bis ihr Betrug auffiel. Ihre angebotene Bluttest-Technologie funktionierte nicht. Am 30. Mai muss Elizabeth Holmes ins Gefängnis.

Die zu elf Jahren Haft verurteilte frühere US-Bluttest-Unternehmerin Elizabeth Holmes muss jetzt doch bald ihre Gefängnisstrafe antreten. Der zuständige Bundesrichter Edward Davila ordnete am Mittwoch im kalifornischen San José an, dass Holmes sich am 30. Mai den Gefängnisbehörden stellen muss.

Am Vorabend hatte ein Berufungsgericht einen Antrag der 39-Jährigen auf Haftverschonung während des laufenden Berufungsverfahrens abgelehnt. Die einst gefeierte Jungunternehmerin hätte ihre Haftstrafe eigentlich schon im April antreten sollen. Sie reichte dann aber in letzter Minute einen Antrag ein, bis zum Abschluss des Berufungsverfahrens auf freiem Fuß bleiben zu können.

Damit scheiterte die zweifache Mutter jetzt aber. Richter Davila ordnete außerdem am Dienstag in einer separaten Entscheidung an, dass Holmes und ihr früherer Geschäftspartner Ramesh „Sunny“ Balwani ihren Betrugsopfern Schadenersatz in Höhe von 452 Millionen Dollar (rund 415 Millionen Euro) zahlen müssen.

Die Gründerin des Bluttest-Unternehmens Theranos war im Januar 2022 in vier Punkten des Betrugs an Investoren schuldig gesprochen und im November zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Im Dezember legten ihre Anwälte Berufung gegen das Urteil ein.

Firmengründung mit 19 Jahren

Holmes hatte Theranos 2003 im Alter von nur 19 Jahren gegründet. Die Firma warb mit einer vermeintlich revolutionären Technologie für besonders schnelle, effektive und kostengünstige Bluttests.

Die charismatische Jungunternehmerin wurde als Tech-Pionierin gefeiert und gewann finanzkräftige Investoren und prominente Unterstützer wie Ex-Außenminister Henry Kissinger und den Medienmogul Rupert Murdoch.

Die 39-Jährige selbst wurde zur Milliardärin. Dann deckten Berichte des „Wall Street Journal“ auf, dass die Bluttest-Technologie gar nicht funktionierte.

Holmes hat stets bestritten, Investoren betrogen zu haben. Sie räumte zwar Fehler ein, beteuerte aber, an das Potenzial ihrer Technologie geglaubt zu haben.

Sie machte außerdem ihren Ex-Freund und früheren Geschäftspartner Balwani für den Skandal verantwortlich. Dieser wurde ebenfalls des Betrugs schuldig gesprochen und zu knapp 13 Jahren Haft verurteilt. (AFP)

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