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Deutsche Bahn Vorstand Personenfernverkehr Michael Peterson steht am ICE 3 neo. (zu dpa «Probesitzen im neuen ICE - was im Dezember anders wird») +++ dpa-Bildfunk +++

© Frank Rumpenhorst /picture alliance/dpa

Exklusiv

Trotz Booms im Fernverkehr: Bahnvorstand sieht begrenzte Spielräume für Tarifverhandlungen

Im Januar hat die Deutsche Bahn mit den ICE- und IC-Zügen einen Rekordumsatz gemacht. Nun könnten Bahnstreiks den Aufwärtstrend ausbremsen, warnt der DB-Fernverkehrschef.

Drohende Warnstreiks der Bahngewerkschaft EVG würden die Bahn in einer Zeit treffen, in der immer mehr Menschen mit dem Zug unterwegs sind. „Der vergangene Januar war im Fernverkehr der umsatzstärkste Januar aller Zeiten“, sagte der für den Personenverkehr zuständige Vorstand, Michael Peterson, dem Tagesspiegel.

Der Umsatz in der Fernverkehrssparte habe am Jahresanfang noch den Januar 2020 übertroffen, obwohl die Politik damals die Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent gesenkt hatte und die Tickets damit um zehn Prozent billiger geworden waren. „Im Januar 2020 hatten wir einen Umsatz von rund 380 Millionen Euro, in diesem Januar waren es noch deutlich mehr“, sagte Peterson. „Die Menschen entscheiden sich immer häufiger für die klimafreundliche Bahn.“

Die am Dienstag beginnenden Tarifverhandlungen mit der Eisenbahnergewerkschaft EVG werden nach Einschätzung von Peterson „sehr intensiv“. „Wir setzen auf Verhandlungen, aber unsere Spielräume sind begrenzt“, betonte der Vorstand.

Der Konzern erwartet 2023 allein wegen der hohen Energiepreise zusätzliche Ausgaben von ein bis 1,5 Milliarden Euro. Die Inflation treibe die Materialpreise in die Höhe, die Baukosten seien sehr hoch. Jetzt kämen die Tarifforderungen dazu.

Trotz zahlreicher Bauarbeiten strebt die Bahn im Fernverkehr für dieses Jahr eine Pünktlichkeitsquote von über 70 Prozent an. Im vergangenen Jahr waren nur zwei von drei Fernzügen pünktlich. „Wir haben 2022 nicht die Leistung abgeliefert, die unsere Kunden zurecht von uns erwarten dürfen. Aktuell sind wir stabiler unterwegs und schaffen Pünktlichkeitswerte wieder über 70 Prozent“, sagte Peterson.

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