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Auch in Berlin und Hamburg können Kaufwillige im Umland viel sparen.

© imago/Westend61 / IMAGO/Werner Dieterich

Ins Grüne ziehen: Wo Wohnen im Umland günstiger ist

Wer aus der Stadt aufs Land zieht, kann bares Geld sparen – aber nicht überall gleich viel. Eine Untersuchung zeigt, wo Käufer und Mieter am meisten sparen können.

Es ist kein Geheimnis: Wer die Stadt verlässt und ins Umland zieht, wohnt deutlich günstiger. Doch das gilt nicht überall gleichermaßen, wie Zahlen von Immobilienscout24 belegen.

Marktforscher der größten deutschen Plattform für Wohnimmobilien haben die Kauf- und Mietpreise in den Zentren der sieben größten Städte Deutschlands mit denen in deren Umland verglichen. Dabei haben sie untersucht, wie viel günstiger es wird, wenn man 15 bis 30, 50, 75 und 100 Kilometer entfernt von der Innenstadt wohnt.

Die Untersuchung zeigt, wie unterschiedlich die Märkte im Umland von Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf sind und wie sich die Preise seit der Pandemie entwickelt haben.

So finden Mieter und Käufer heraus, in welchen Metropolen es sich finanziell am meisten lohnt, ins Umland zu ziehen und aus welcher Stadt Menschen sehr weit raus müssen, um günstiger wohnen zu können:

Wo Käufer im Umland am meisten sparen können

Wer von Köln aus das Weite sucht, kann bis zu 60 Prozent am Kaufpreis sparen, wenn er zwischen 50 und 100 Kilometer von der Stadt entfernt wohnt. Im Siegerland etwa werden durchschnittlich nur noch gut 2000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen.

Ein Grund für das enorme Gefälle: Köln ist die einzige der untersuchten Metropolen, in der die Kaufpreise in der Stadt seit 2019 stärker gestiegen sind als im Umland. Die Mieten außerhalb sind in diesem Jahr mit 8,64 Euro im Schnitt „nur“ rund 23 Prozent günstiger als in der Domstadt. Denn sie sind in den vergangenen drei Jahren außerhalb der Stadt fast doppelt so schnell gestiegen wie innerhalb.

Auch in Berlin und Hamburg können Kaufwillige im Umland viel sparen. Rund um die Hauptstadt kann eine Immobilie bis zu 60 Prozent weniger kosten als in der Stadt selbst. Vor drei Jahren zahlten Käufer noch bis zu achtzig Prozent weniger. Das ist umso erstaunlicher, da die Preise rund um Berlin im Zuge der Pandemie besonders stark angestiegen sind.

Kristian Kehlert, Leiter der Marktanalyse bei Immoscout, sieht hier einen deutlichen Corona-Effekt. Denn wer sich zwischen 75 und 100 Kilometer vom Berliner Zentrum entfernt, zahlt im Vergleich zu 2019 fast das doppelte.

In Hamburg lohnt sich der Weg raus aktuell mit Ersparnissen von über 40 Prozent. Das war vor drei Jahren ähnlich. Wer 2019 München verlassen hat, um 75 bis 100 Kilometer weit wegzuziehen, konnte noch mehr als die Hälfte sparen. Inzwischen sind es nur noch knapp 40 Prozent.

Wo Mieter im Umland am meisten sparen können

Die größten Mietpreisgefälle gibt es in Berlin und München. Menschen, die aus der Hauptstadt raus ins Brandenburgische ziehen, zahlen fast die Hälfte dessen, was im Zentrum verlangt wird. Im Vergleich zum Jahr 2019 stiegen die Mieten hier nur etwas mehr als einen Euro pro Quadratmeter.

Auf einem anderen Niveau, aber mit ähnlichen Abschlägen können Münchner rechnen, die ins Oberbayerische ziehen. 75 bis 100 Kilometer außerhalb der Stadt zahlen Mieter mit durchschnittlich elf Euro fast die Hälfte dessen was sie in der Innenstadt für einen Quadratmeter Wohnraum zahlen würden.

Bei allen untersuchten Städten sinken die Mieten jenseits der Stadtgrenze deutlich weniger stark als die Kaufpreise. Das liegt daran, dass sich in den vergangenen zwölf Jahren die Preise in vielen Metropolen mehr als verdoppelt haben, während die Mieten selten um mehr als die Hälfte gestiegen sind. Auf dem Land haben die Kaufpreise die Mietpreise deutlich weniger abgehängt.

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