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Wirtschaft: Der Pharmakonzern hat die Rußlandkrise gut verdaut - Umsatz steigt 1999 um ein Viertel auf über 400 Millionen Mark

Die Berlin-Chemie AG hat die Rußlandkrise verkraftet und setzt nach einem Rekordumsatz in 1999 nun weiter auf Expansion. "Im Jahr 2000 wollen wir den Umsatz um 20 Prozent auf eine halbe Milliarde Mark erhöhen", sagte Hansjürgen Nelde, der Vorstandsvorsitzende des zur italienischen Menarini-Gruppe gehörenden Pharmakonzerns bei der Vorstellung der vorläufigen Jahresbilanz am Mittwoch im Berlin.

Die Berlin-Chemie AG hat die Rußlandkrise verkraftet und setzt nach einem Rekordumsatz in 1999 nun weiter auf Expansion. "Im Jahr 2000 wollen wir den Umsatz um 20 Prozent auf eine halbe Milliarde Mark erhöhen", sagte Hansjürgen Nelde, der Vorstandsvorsitzende des zur italienischen Menarini-Gruppe gehörenden Pharmakonzerns bei der Vorstellung der vorläufigen Jahresbilanz am Mittwoch im Berlin.

Die Berlin-Chemie, die traditionell in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und den mittel- und osteuropäischen Ländern stark vertreten ist, will im laufenden Jahr auch den chinesischen Markt in Angriff nehmen. Im vergangenen Jahr hat das ostberliner Unternehmen seinen Umsatz um 22 Prozent auf 402 Millionen Mark steigern könnnen. Das Ergebnis von rund einer Million entspricht in etwa dem 98er-Ergebnis. Die endgültigen Zahlen sollen im Juli vorgelegt werden.

Umsatz fast verdoppelt

"Innerhalb der letzten vier Jahre haben wir unseren Umsatz fast verdoppelt", sagte Nelde. "Mit der wirtschaftlichen Entwicklung sind wir nicht unzufrieden." Er betonte, das Unternehmen werde weiter expandieren und Profite machen. Für das Jahr 2000 strebe man ein operatives Ergebnis in zweistelliger Millionenhöhe an. Ziel sei es, vom Platz 35 unter die besten 30 der rund 400 deutschen Pharmaunternehmen vorzurücken. Nelde zeigte sich zuversichtlich, dass das Wachstum praktisch ohne zusätzliche Kredite möglich sei.

Auf dem deutschen Arzeimittelmarkt erzielte das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatzzuwachs von 24 Prozent lag damit deutlich über dem Marktdurchschnitt, der um 6,2 Prozent zulegte. Insgesamt wurden Medikamente im Wert von 226 Millionen Mark verkauft, davon entfielen fast 75 Millionen Mark auf die alten Bundesländer - das entspricht einem Zuwachs von 60 Prozent gegenüber 1998. Das Wachstum in Deutschland werde von neuen, innovativen Arzneimitteln getragen, sagte das für Deutschland zuständige Vorstandsmitglied Reinhard Uppenkamp. Die drei umsatzstärksten Medikamente auf dem deutschen Markt seien die Herz-Kreislauf-Mittel Nebilet (32,7 Millionen Mark) und Torem (30,5 Millionen Mark) sowie das Antidiabetikum Berlinsulin (28,5 Millionen Mark). Das Unternehmen habe sich vorgenommen, in jedem Jahr mindestens zwei neue Medikamente auf den Markt zu bringen, in diesem Jahr würden es möglicherweise sogar vier, sagte Uppenkamp.

Die Zahl der Beschäftigten der Berlin-Chemie soll von 1623 (Ende 1999) auf über 1900 bis Ende 2000 erhöht werden. Bis zu 40 neue Arbeitsplätze werden allein am Berliner Standort geschaffen. Hier soll der Ausbau des Standortes Adlershof fortgesetzt werden, kündigte das Unternehmen an. Im laufenden Jahr würden zwei neue Fertigungsstätten gebaut werden. Insgesamt sind dafür Investitionen in Höhe von 15 Millionen Mark eingeplant.

Herausforderung China

Im internationalen Geschäft habe im vergangenen Jahr eine komplizierte Situation geherrscht, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Peter Krauss. Nach der Russlandkrise im Jahre 1998 mit Umsatzeinbußen von 60 Prozent seien die Verkäufe 1999 um 17,5 Prozent auf 148 Millionen Mark gestiegen. Allein in Tschechien sei über 60 Prozent, in Polen rund ein Drittel mehr verkauft worden als im Vorjahr. Kraus führte das vor allem darauf zurück, dass man auf schrumpfenden Märkten unvermindert aktiv geblieben sei und Marktanteile hinzugewinnen konnte.

Die umsatzstärksten Märkte blieben Russland, Polen und das Baltikum, sagte Krauss. Für das Jahr 2000 werde eine Umsatzsteigerung um ein Viertel auf 184,5 Millionen Mark anvisiert. Die Außenstände in Russland seien im vergangenen Jahr zum größten Teil wieder eingeholt worden. Größte Herausforderung für das laufende Jahr sei das Eindringen in den chinesischen Markt. Bis Jahresende sollen dort die ersten 30 Vertriebsmitarbeiter im Einsatz sein.

pet

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