zum Hauptinhalt
Blick auf eine Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof in der Innenstadt.

© picture alliance/dpa

„Belebung der Innenstädte“: Investoren von Galeria Karstadt Kaufhof wollen an Sonntagen öffnen

Die neuen Eigentümer der Warenhäuser setzen auf Hilfe von Ländern und Kommunen. Für drei von Schließung bedrohte Filialen gibt es offenbar noch Hoffnung – auch für Berlin-Spandau.

Die neuen Eigen­tümer von Galeria Karstadt Kaufhof wollen die Warenhäuser neu ausrichten. Dabei setzen der US-Investor Richard Baker und der deutsche Unternehmer Bernd Beetz einem Medienbericht zufolge auch auf verkaufsoffene Sonntage. Dies berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf das Umfeld des Investorenkonsortiums. Die neuen Eigentümer hoffen dabei auf Unterstützung der Länder und Kommunen für die Standorte.

„Unsere Warenhäuser spielen eine gewaltige Rolle bei der Belebung der Innenstädte“, lautet ihr Argument dem Bericht zufolge. Der Vorschlag: Jedes Haus könnte künftig einmal pro Monat auch an einem Sonntag öffnen. So könne Galeria als Publikumsmagnet für die Städte wirken – und die eigenen Umsätze steigern.

Kirchen und Gewerkschaften pochen auf Sonntagsruhe

Sollte die Idee durchkommen, wäre dies ein Novum in Deutschland. So hatte sich der Deutsche Städte- und Gemeindebund in der Vergangenheit bereits für mehr verkaufsoffene Sonntage ausgesprochen, Kirchen und Gewerkschaften lehnen dies vehement ab und fordern den Erhalt der Sonntagsruhe.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Wie viele verkaufsoffene Sonntage pro Jahr erlaubt sind, variiert von Bundesland zu Bundesland, in Bayern etwa sind es vier, in Berlin acht. Baker und Beetz hoffen, Politik und Gesellschaft mit ihrem Konzept überzeugen zu können, vor allem durch den Erhalt von rund 70 Warenhäusern und damit verbundenen Jobs

100
Millionen Euro sollen an Investitionen geplant sein.

Um die Filialen zu modernisieren, planen Baker und Beetz dem Magazin zufolge über die kommenden zwei bis drei Jahre Investitionen in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro. Voreigner Signa hatte im März vergangenen Jahres 200 Millionen Euro zugesagt, die Hälfte davon als Darlehen.

Parallel sollen nun die Kosten sinken, vor allem in der Verwaltung. Von bislang 92 Filialen sollen 16 schließen, darüber wird die Gläubigerversammlung Ende Mai final befinden. Für die Kaufhäuser in Berlin-Spandau, Oldenburg und Mannheim, die auf der Liste der geplanten Schließungen stehen, besteht dem Bericht zufolge dennoch Hoffnung. Dort gebe es „positive Entwicklungen“ in den Verhandlungen mit den Vermietern, heißt es.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

In den übrig bleibenden Filialen ist geplant, einen deutlich größeren Teil der Flächen nicht mehr selbst zu bedienen, sondern als so­genannte Shop-in-Shops direkt an einzelne Markenartikelhersteller zu vergeben. So müsste der Handelskonzern das Warenrisiko auf diesen Flächen nicht selbst tragen. Derzeit macht dieses Konzessionsgeschäft nur knapp sieben Prozent des Galeria-Umsatzes von zuletzt rund 2,5 Milliarden Euro aus.

Mittelfristig soll die Quote nach Ansicht der Investoren auf bis zu 40 Prozent steigen. Darüber hinaus plant Galeria in den künftig gut 70 Warenhäusern eine Konzentration des Sortiments auf die Produktkategorien Parfüms und Kosmetik, Damenwäsche, Hand­taschen, Schuhe und Accessoires.

In anderen Kategorien, et­wa Haushaltswaren, will sich das insolvente Handelsunternehmen künftig auf eine kleinere Auswahl an verkaufsstarken Produkten konzentrieren, um Kosten zu sparen. (lem)

Lesen Sie mehr aus Spandau – immer in der Vollversion des Spandau-Newsletters, der ab jetzt zu unserem digitalen Angebot Tagesspiegel Plus (T+) gehört. Hier einige der aktuellen Themen für Sie im Überblick.

  • Berlins legendärer Plattenladen: Abschied von Ralf Rachner und Neuanfang im „Musicland“ an der Klosterstraße
  • Matjes, Musik, Scharfe Lanke: erst das große Ruderfest bei Arkona, jetzt die Rückkehr des Pfingstkonzerts. Kommen wieder 20.000 Besucher?
  • Altstadt-Ufer: Stolpersteine einer jüdischen Kaufhaus-Familie geschändet
  • Hey Pippi Langstrumpf! So geht es weiter an der Astrid-Lindgren-Grundschule in Staaken - Baupläne, Kosten, Termine liegen dem Spandau-Newsletter vor
  • Nasser Herbst, steigender Pegel: endlich eine gute Nachricht vom Glienicker See - mit einer dicken Einschränkung
  • Richtfest in der Wasserstadt: hunderte Wohnungen entstehen neben der Wasserstadtbrücke und diese Woche wird gefeiert
  • Kladower Damm: Ärger um Großbaustelle gegenüber der Tankstelle
  • Eiswerder: Gruseliger Entdeckung einer Paddlerin - das sagen Polizei und Staatsanwaltschaft
  • Bürgeramt im Einkaufszentrum: Kennen Sie den neuen Namen des „Staaken-Centers“?
  • Neue Baupläne an der Zitadelle - und Saisonstart in der Freilichtbühne
  • Neuer Wachdienst für neues Flüchtlingsheim: Es wird ernst am Askanierring
  • 65 Jahre Partnerschaft Spandau-Paris: Kennen Sie die „Rue de la Berlin-Spandau“?
  • Viele Termine im Spandau-Newsletter: Pfingsten in Gatow, Kneipen-Kiezspaziergang, Run of Spirit, Kirchenmusik in der Nacht...
  • Wie Spandau ohne die Arcaden aussah: Newsletter-Leser zeigt ein faszinierendes Foto aus einem Archiv

Zwölf Bezirke, zwölf Newsletter jetzt Bestandteil des Abonnements Tagesspiegel Plus (T+). Bitte hier entlang zum Spezialangebot.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false