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Ein Pilot winkt aus der Pilotenkabine eines Flugzeuges vom Typ Boeing 737 MAX 9 auf dem Flughafen.

© dpa/Ted S. Warren

Update

Anhaltende Qualitätsprobleme bei Boeing: Produktion geht nach Pannenserie zurück

Aufgrund vieler Probleme beim US-Flugzeughersteller Boeing kontrolliert die US-Luftfahrtbehörde das Unternehmen verstärkt. Das wirkt sich auf die Produktion aus.

| Update:

Nach der Pannenserie beim US-Flugzeugbauer Boeing haben die verschärften Kontrollen der Aufsicht die Produktion stark zurückgeworfen. Im ersten Quartal lieferte Boeing nur 66 Exemplare der viel kritisierten 737-Max-Reihe aus, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Statistik des Konzerns hervorgeht.

Im März waren es 24 Stück. Im ersten Quartal 2023 hatte der Hersteller noch 111 Maschinen der Reihe ausgeliefert. Über alle Modellreihen hinweg fanden im abgelaufenen Jahresviertel 83 Passagier- und Frachtflugzeuge den Weg zu ihren Abnehmern.

Der Großteil der restlichen Auslieferungen entfiel mit 13 Jets auf das Langstreckenmodell 787 „Dreamliner“. Die Produktion der Großraumjets aus der 777-Reihe steht still, weil Boeing seine Kapazitäten für Lösung der Probleme bei anderen Typen benötigt.

Bei einer Maschine ist ein Seitenteil herausgebrochen.

© REUTERS/NTSB

Unterdessen holte der Konkurrent des weltgrößten Flugzeugbauers Airbus im ersten Quartal Bestellungen über 131 neue Flugzeuge herein, musste aber auch fünf Stornierungen hinnehmen.

Whistleblower informiert FAA über Produktionsverfahren bei Boeing

Die US-Luftfahrtbehörde FAA untersucht Aussagen eines Boeing-Whistleblowers zu Qualitätsproblemen bei dem US-Flugzeughersteller. Die FAA schaue sich die Behauptungen eines Informanten an, wonach Boeing Sicherheits- und Qualitätsprobleme bei der Produktion der 787- und 777-Jets ignoriert habe, teilte ein Sprecher der Flugaufsicht am Dienstag mit. Die FAA habe sich mit dem Whistleblower getroffen.

Die Anwälte des Boeing-Ingenieurs gaben bekannt, ihr Mandant habe auf technische Probleme aufmerksam gemacht, die die strukturelle Integrität der Flugzeuge beeinträchtigten. Auch soll Boeing ein abgekürztes Verfahren verwendet haben, um Engpässe bei der 787-Montage zu verringern.

„Anstatt seine Warnungen zu beherzigen, hat Boeing der schnellstmöglichen Markteinführung der Flugzeuge den Vorrang gegeben, trotz der bekannten, gut begründeten Probleme, die er angesprochen hat“, so die Anwältinnen Debra Katz und Lisa Banks in einer Erklärung.

Boeing steckt seit mehr als fünf Jahren in der schwersten Krise seiner Geschichte. Nach zwei tödlichen Abstürzen musste sein Mittelstreckenmodell 737 Max ab März 2019 weltweit mehr als 20 Monate am Boden bleiben.

Anfang Januar 2024 verschärften ein Beinahe-Unglück einer 737 Max sowie weitere Pannen und Qualitätsmängel die Krise erneut. Die US-Luftfahrtbehörde FAA nimmt inzwischen die Produktion des Herstellers unter die Lupe. Zudem darf Boeing die Produktion der 737-Max-Reihe vorerst nicht mehr ausweiten. (dpa, Reuters)

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