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Die Prignitzer Neonazis tauchten erstmals 2014 in Magdeburg mit einem Transparent auf.

© Tsp/PNN

Scharfe Munition und Hakenkreuz-Binde: Brandenburger Neonazis sollen Anschlag auf Moschee geplant haben

Seit 2014 sind sie schon aktiv. Jetzt durchsuchte die Polizei mehrere Wohnungen von sieben Neonazis in Nordwest Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg.

Nach Hinweisen auf konkrete Anschlagspläne hat die Polizei Brandenburg am Freitag mehrere Wohnungen und Autos von Neonazis des rechtsextremistischen Netzwerks „Freie Kräfte Prignitz“ durchsucht. Die Razzia am Freitagmorgen, habe der Gefahrenabwehr gedient, sagte ein Polizeisprecher.

Dem polizeilichen Staatsschutz hätten stichhaltige Hinweise vorgelegen, wonach, dass die sieben Neonazis im Alter von 32 bis 40 Jahren „einen Angriff auf eine Moschee in Wittenberge mittels Molotow-Cocktail planten“. Daneben sollen sie Angriffe auf von Migranten geführte Geschäfte geplant haben.

Die Ermittler fanden bei der Razzia scharfe Munition, Schreckschussmunition sowie Hieb- und Stichwaffen, aber auch Nazidevotionalien, etwa eine Armbinde mit Hakenkreuzaufdruck, sowie Propagandamaterial der Gruppierung. Der Staatsschutz des Landeskriminalamtes Brandenburg wertete die sichergestellten Gegenstände aus, darunter auch Datenträger, Laptops, Mobiltelefone und Speichermedien.

Die Polizei war am frühen Morgen an vier Orten in der Prignitz und in Ostprignitz-Ruppin, darunter in Perleberg und Roddan, und an jeweils einem Ort in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern angerückt. Allein in Brandenburg waren 120 Beamte im Einsatz, darunter Spezialkräfte, Bereitschaftspolizisten und Staatsschützer.

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Die „Freien Kräfte Prignitz“ traten erstmals 2014 Erscheinung, der Verfassungsschutz spricht einer gut vernetzten Neonazi-Gruppe, ursprünglich waren es 15 Personen. Die Anführer sind laut Verfassungsschutz seit Jahren in der rechtsextremistischen Szene fest verwurzelt.

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In den sozialen Netzwerken hetzten die Neonazis über Flüchtlinge und nahmen regelmäßig an Demonstrationen und Veranstaltungen. Immer wieder organisierte die Neonazi-Gruppe auch selbst rechtsextreme Konzerte. Mehrere Konzerte fanden in Roddan statt, zuletzt im September 2019, also die Truppe ihr Gründungsjubiläum gefeiert haben soll.

Der Verfassungsschutz regristrierte, dass die Aktivitäten des Netzwerks seit 2018 aber zurückgegangen sind. Zugleich stellten die Sicherheitskräfte in verstärktes Interesse der Neonazis an Kampfsport fest. Einige von ihnen sind in einer Kampfsportschule in Wettenberge organisiert.

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