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Oft verspätetet: Der RE1 am Bahnhof Werder.

© dpa

Regionalbahnen nach Berlin: Brandenburg kürzt Bahn Zahlungen wegen Verspätungen

Nur eine Linie des Regionalexpresses erreichte im Herbst 2019 die vereinbarte Leistung. Der Bahn entgeht deshalb ein sechsstelliger Betrag.

Die Deutsche Bahn hat auf mehreren Linien zwischen Berlin und Brandenburg die vertraglich zugesagte Beförderungsleistung für Fahrgäste verfehlt. Brandenburg hat daher die Zahlungen an die Bahn-Tochtergesellschaft DB Regio allein für den Regionalexpress 7 sowie für die drei Regionalbahnlinien 10, 13 und 14 für die Monate Oktober und November 2019 um rund 310.000 Euro gekürzt. Das geht aus einer Anfrage des Linke-Landtagsabgeordneten Christian Görke an die Landesregierung hervor.

Nach Angaben des Verkehrsministeriums in Potsdam wurde nur auf der Linie RB13 (Berlin-Jungfernheide - Wustermark) im Oktober die vereinbarte Leistung zu 100 Prozent erfüllt. Die meisten Ausfälle gab es im November auf der Linie RB10 (Berlin-Südkreuz - Nauen) mit nur 83 Prozent. Auf den beiden anderen Verbindungen RE7 (Dessau - Berlin-Stadtbahn - Wünsdorf) und RB14 (Nauen - Berlin-Schönefeld) schwankten die sogenannten Liefernachweise zwischen 91 und 96 Prozent.

„Wie in einem Viehtransporter“

Görke, der Verkehrsexperte seiner Fraktion ist und von Januar 2014 bis November 2019 in der rot-roten Koalitionsregierung Finanzminister war, nannte die Antwort des Verkehrsministeriums auf seine Anfrage „einsilbig und unvollständig“. Er habe Zahlen für das letzte Quartal 2019 angefordert, aber nur Angaben für zwei Monate erhalten. „Ich vermute, im Dezember waren die Zahlen noch schlechter“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Ihm seien Klagen von Fahrgästen beispielsweise der Regionallinie 10 zugetragen worden, die sich in überfüllten Zügen wie in einem „Viehtransporter“ vorgekommen seien. Seit Tagen seien auf dieser Linie die Züge kürzer als sonst üblich. Nun kämen Verzögerungen durch Baustellen hinzu. „Das ist eine explosive Mischung, so kann es nicht weitergehen“, betonte Görke und fügte hinzu: „Ich erwarte, dass die desaströse Situation im Regionalbahnverkehr im zuständigen Fachministerium endlich zur Chefsache gemacht wird.“

Mit einer weiteren Anfrage drängt Görke nun auf Auskunft über die verminderten Leistungen auf den genannten Strecken seit Beginn der vereinbarten Kapazitätserhöhung im April 2019. (dpa)

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