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Schon von 1930 bis 1970 gab es eine Sprungschanze in Bad Freienwalde. Die jetzige Anlage wurde in diesem Jahrtausend errichtet.

© imago/Sebastian Wells

Wintersport in Brandenburg: Einst staunte sogar Skisprung-Olympiasieger Ernst Vettori

Der Landes-Skiverband gehört zu den kleinsten im Land Brandenburg. Aber er erlebt einen Mitgliederzuwachs und hat beachtliche Erfolge vorzuweisen.

56 Sportverbände gibt es in Brandenburg. Drei davon haben mit Wintersport zu tun: Der Bob- und Schlittensportverband mit 635 Mitgliedern, der Eissportverband (173 Mitglieder) und der Landes-Skiverband Brandenburg (LSVB) mit aktuell 552 Mitgliedern. Das sind zehn mehr als vor einem Jahr.

Diese Bilanz zog am vergangenen Sonnabend Verbandspräsident Robert Busch auf der Hauptvorstandssitzung in Kloster Lehnin, wie der Verband mitteilte. Die – wenn auch kleine – Steigerung sei durchaus nicht selbstverständlich und gegenläufig zum bundesweiten Trend, denn beim Deutschen Skiverband (DSV) gibt es einen Mitgliederrückgang.

Der Aufwärtstrend sei vor allem dem unermüdlichen Wirken der vielen Ehrenamtlichen in den Wintersportvereinen Brandenburgs und den dadurch durchaus beachtenswerten Erfolgen auch auf dem Gebiet des Leistungssports zu verdanken, heißt es von Verbandsseite. Neben Breiten- und Schulsport legt dieser ebenso Wert auf Spitzensport, auch wenn das naturbedingt im Flachland nicht leicht ist.

Trotzdem gibt es in Brandenburg drei Landesleistungszentren, für Biathlon in Wandlitz und für Skispringen und Nordische Kombination in Bad Freienwalde. In diesen Zentren gehe es „neben der Freude am Sport in allen Vereinen auch darum, den Nachwuchs für zukünftige deutsche Nationalmannschaften zu formen“.

80
Sportlerinnen und Sportler waren beim ersten FIS-Wettkampf auf der Schanze in Bad Freienwalde dabei.

Brandenburg und Skispringen, das passte für viele noch vor kurzem nicht zusammen. So soll auch Ernst Vettori, Olympiasieger und Vierschanzentournee-Sieger aus Österreich, vor Jahren gestaunt haben, als er Bad Freienwalde besuchte und den Schanzenturm über der B 158 sah.

Der frühere Skispringer Ernst Vettori war unter anderem Olympiasieger und Weltmeister.

© imago images/STAR-MEDIA

Inzwischen kennt man die Skispringerinnen und Skispringer und die Nordischen Kombinierer aus Bad Freienwalde im Landkreis Märkisch-Oderland über die deutschen Grenzen hinaus. Der Internationale Verband FIS veranstaltet Trainingslager für europäische Nachwuchssportler auf der Schanzenanlage im Papengrund und in diesem Jahr fand der erste FIS-Wettkampf in der Arena von Bad Freienwalde statt: die New Stars Trophy.

Über 80 Sportlerinnen und Sportler aus sechs Ländern kämpften um die Medaillen. Möglich geworden war dies laut Verband nicht zuletzt wegen des Engagements der Mitglieder des Wintersportvereins 1923 Bad Freienwalde und der guten Nachwuchsarbeit durch Landestrainer Stefan Wiedmann sowie der Unterstützung durch Sponsoren, Eltern, Stadt und Land möglich.

Fünf Athleten des WSV 1923 lernen und trainieren derzeit in Bundesleistungszentren und starten bei internationalen Wettkämpfen. Der Kombinierer Moritz Terei gehört wie Max Unglaube und Alvine Holz (beide Skispringen) zum C-Kader des DSV. Florian Fechner ist seit dieser Saison an der Eliteschule des Sports in Oberwiesenthal. Auch er ist Spezialspringer. Die jüngste ist die Eberswalderin Mila Twarok, die in Bad Freienwalde das Skispringen erlernt hat und jetzt in Klingenthal an der dortigen Eliteschule ist. (Tsp)

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