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Dicke Schneeschicht. Wegen der widrigen Witterungsbedingungen und dem gefrorenen Boden werden am Wochenende zahlreiche Begegnungen in mehreren Ligen ausfallen. Auch im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion kann nicht gespielt werden.

© Andreas Klaer

Sport: „Wie beim Rasieren“

Der SVB 03 ebnete mit einem Sieg den Weg in eine gute Serie, doch das Spiel gegen Dortmund II fällt aus

Nun gut, insgeheim hatten es alle Spieler schon erwartet. Als gestern von der Platzkommission allerdings festgestellt wurde, dass das Spiel zwischen dem Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03 und der Bundesligareserve von Borussia Dortmund am Samstag ausfallen muss, war die Stimmung dann doch etwas getrübt. Eine geschlossene Schneedecke sowie gefrorener und mit einer dicken Eisschicht versehener Boden machen das Spiel im Karl-Liebknecht-Stadion unmöglich.

Ärgerlich für die Fans, für die Spieler und auch für den Trainerstab. „Wir wollten nach unserem letzten Sieg gegen Aachen nun einen Lauf starten, denn die Motivation in der Mannschaft ist unwahrscheinlich gut“, sagt etwa Co-Trainer Cem Efe. „Und nun ist das wie beim Rasieren. Da fängst du an und fühlst dich gut und wirst dann durch einen Anruf gestört.“ Diesen Störenfried wird der Deutsch-Türke von seiner Elf jedoch nicht fernhalten können, aber er weiß um die Auswirkung des knappen Sieges. „Wir können jetzt wieder besser atmen“, sagt Efe, der vor zehn Jahren selbst als Spieler beim SVB 03 unter Vertrag war.

Vielleicht bleibt somit aber auch ein wenig Zeit, um etwas Abstand von den Unruhen der vergangenen Tage und Woche zu nehmen. Der SV Babelsberg 03 segelte mal wieder durch unruhiges Gewässer, die meisten Fans hatten in den vergangenen Heimspielen mehr damit zu tun, den inzwischen gefeuerten Geschäftsführer Klaus Brüggemann niederzubrüllen – doch das scheint auch im Team so langsam ad acta gelegt zu sein. „Ich hoffe sehr, dass nun endlich wieder Ruhe einkehrt“, sagt Cem Efe. „Dass der Fußball wieder im Vordergrund steht und die Fans uns den Rücken stärken. Denn es kommen noch sehr wichtige Spiele auf uns zu.“

Anders sieht das auch Sergej Evljuskin nicht. Der Mittelfeldmotor der Babelsberger wurde erst kürzlich von Cheftrainer Christian Benbennek gelobt. „Er ist ein ganz professioneller Spieler“, sagte der Coach. „Einer, der beim Training zuerst kommt und der zuletzt geht.“ Und nur all zu gern hätte Evljuskin am Samstag im heimischen „Karli“ noch eine Schippe draufgelegt. „Es war zwar kein gutes Spiel, das wir in Aachen geboten haben“, schätzt er ein. „Aber wir haben den direkten Konkurrenten bezwungen und das war für unsere Moral sehr wichtig.“ Und das Selbstbewusstsein scheint nach dem knappen Auswärtserfolg in Aachen enorm gestiegen zu sein. „Wir können in dieser Liga jeden schlagen“, sagt Evljuskin mit Blick auf die darauf folgenden Heimspiele gegen Hansa Rostock und Stuttgart II, deren Austragung aufgrund der Witterungsbedingungen jedoch unklar ist. Für den 25-Jährigen ist jedenfalls eines ganz klar: „Absteigen werden wir nicht.“

Und um dieses Ziel zu erreichen, würden auch die Fans eine enorm wichtige Rolle spielen, sagt Evljuskin. „Sie sind der sogenannte zwölfte Mann, den wir unbedingt brauchen“, meint er. „Und diese Macht wünschen wir uns für die nächste Woche, denn wir haben noch vieles vor uns.“

Schnee und Eis sorgen für eine Pause und die wird Sergej Evljuskin ganz locker gestalten. Am Samstag kommt sein Bruder Max zu Besuch. Was die beiden Männer dann machen? „Ganz in Ruhe Fußball sehen.“

Henner Mallwitz

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