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Ehrenamt gewürdigt. Faustball-Nestor Horst Gärtner (l.) wurde von Sportminister Holger Rupprecht als Potsdams Seniorensportler des Jahres 2009 geehrt.

© Andreas Klaer

Von Michael Meyer: Familiär, fit und leidenschaftlich

Faustballer Horst Gärtner wurde auf dem Stadtsportball als „Potsdams Seniorensportler des Jahres“ geehrt

Horst Gärtner ist ein Familienmensch – und Sportler aus Leidenschaft. Und weil er seine Familie auch bei der körperlichen Ertüchtigung gern um sich hat, begeisterte er sie kurzerhand für seine eigene sportliche Leidenschaft – den Faustball. „Acht unserer Familienmitglieder spielen Faustball“, erzählte der Vorsitzende des SSV Turbine Potsdam, der am Samstag auf dem traditionellen Potsdamer Stadtsportball im Seminaris Seehotel als „Potsdams Seniorensportler des Jahres 2009“ durch Sportminister Holger Rupprecht und Innenminister Rainer Speer ausgezeichnet wurde. Ebenso wie die Leichtathleten Laura Henkel und Hagen Pohle vom SC, die Kanuten Henriette Jordan und Christopher Rybarz vom KC, Ruderer Felix Bach von der PRG und Schwimmerin Betty Buschick vom OSC als „Potsdams Nachwuchssportler des Jahres 2009“. Die U17-Fußballerinnen Turbine Potsdam wurden mit einem Sonderpreis bedacht (siehe Kasten unten).

„Das hat mich total überrascht“, meinte Horst Gärtner nach seiner Ehrung. „Ich komme jährlich zu diesem Ball und freue mich immer über die Auszeichnung der jungen Sportler. Dass ich jetzt selbst im Mittelpunkt stand, macht mich natürlich stolz. Ich sehe das als eine Würdigung unserer ganzen Sportart.“ Der studierte Diplom-Ingenieur für Gastechnik und Plast- anwendung ist seit 48 Jahren Faustballer und kann auch mit seinen jetzt 73 Jahren nicht vom volleyball-ähnlichen Spiel lassen, dessen Wurzeln bis ins dritte Jahrhundert vor der Zeitrechnung reichen sollen; mit seinem Seniorenteam ist er immer noch aktiv. 1970 bat er seine Frau Hildegard, bei der Bildung einer Frauenmannschaft dabei zu sein, „und ich trainiere immer noch, um fit zu bleiben“, erzählte seine inzwischen 70-jährige Gattin nun. Jetzt spielen die Töchter Veronika (47), Angelika (46) und Evelyn (44) mit Turbines erstem Damenteam in der Verbandsliga ganz oben mit, während Schwiegersohn Hans-Joachim Siemon, Veronikas Mann, mit dem ersten Männerteam sogar den Aufstieg in die 2. Bundesliga anstrebt. Und auch die Enkeltöchter Stephanie (24) und Sandra (21) sind längst dem schnellen Spiel über eine Schnur verfallen.

Horst Gärtner selbst erlebte seinen sportlich größten Erfolg 1984, als er mit seiner Truppe in die damalige DDR-Liga aufstieg; Turbines Frauen zogen damals gar in die DDR- Oberliga ein, in der sie bis zur politischen Wende die Lederkugel schlugen. „Horst ist sehr ehrgeizig und ordnet sein ganzes Leben dem Faustball unter“, meint Dieter Ulbrich, der 1995 Gärtners Amt als Abteilungsleiter übernahm. Gemeinsam will man nun in Potsdams Schulen auf die Suche nach jungen Spielern gehen, denn für einen Bundesliga-Aufstieg muss Turbine zwei Nachwuchs-Teams aufbieten. Und auch das 45. Potsdamer Pokalturnier am 18. September 2010 wird bereits vorbereitet. „Das alles klappt aber nur, wenn es – wie bei uns – sehr familiär zugeht und jeder jedem hilft“, so Horst Gärtner.

Dessen Wirken auch Jann Jakobs lobte: „Solche Menschen brauchen wir.“ Potsdams Oberbürgermeister würdigte auf dem Stadtsportball überhaupt „das große Engagement des Stadtsportbundes“. Zu dessen Mitgliedern gehören Mario Drescher vom AC Potsdam, die Tänzerinnen des TSC Potzblitz und die Schwertkämpfer von Iado Potsdam, die ebenso wie die Tanzschule „Die Linksfüßer“ den 320 Ball-Gästen Proben ihres Könnens boten. Und Lutz Henrich, der Vorsitzende des Stadtsportbundes, versprach vor großer Runde: „Potsdams Sportler werden sich alle Mühe geben, das Motto des von der Stadt ausgerufenen Jahres der Familie mit Leben zu erfüllen.“ Dabei setzt er auch auf Mitstreiter wie den Sportler und Familienmenschen Horst Gärtner.

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