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Der Potsdamer Linksaußenspieler Julius Dieberg erzielte 16 Treffer.

© B. Feller

VfL Potsdam gegen die Füchse Berlin II: Berauschend

Mit 36:21 gewinnen die Handballer des VfL Potsdam gegen die Füchse Berlin II. Dabei glänzen Julius Dierberg mit 16 Treffern und Yannik Münchberger als Spielmacher.

Von Tobias Gutsche

Der Youngster zog im Rückraum die Strippen wie ein Routinier, der Linksaußen fabrizierte Tore wie am Fließband: Yannik Münchberger und Julius Dierberg waren am Freitagabend die auffälligsten Akteure des Handball-Drittligisten VfL Potsdam, der sein Heimspiel gegen die Füchse Berlin II souverän mit 36:21 (19:13) gewann und dadurch Tabellenplatz zwei in der Nordstaffel behauptete.

Einen immens großen Anteil am Pegelstand der Potsdamer Torflut hatte vor 946 Zuschauern Julius Dierberg. Seine 16 Treffer sorgten dafür, dass sich Jens Deffke nach dem Abpfiff der Partie zu etwas für ihn völlig Untypischem hinreißen ließ: Der VfL-Trainer erteilte ein öffentliches Sonderlob. „Julius muss man hervorheben. 18 Würfe, 16 davon gingen rein – das ist schon eine starke Quote“, sagte er. Der Gehuldigte konnte sein Glück indes kaum fassen. „Ich habe mich voll in einen Rausch gespielt“, meinte der 23-Jährige zu seinem treffsicheren Auftritt, bei dem er als cleverer Siebenmeterschütze und gedankenschneller Konterspieler glänzte.

Viel Kommunikation zwischen Deffke und Münchberger

Die Rolle des Regisseurs übernahm bei den Adlern derweil Yannik Münchberger. Das noch 18 Jahre alte Talent strukturierte ruhig und abgeklärt die variablen VfL-Angriffsaktionen und vertrat damit bravourös Philipp Reuter, der aufgrund von muskulären Problemen pausierte. Vor wenigen Wochen, als Münchberger den angeschlagenen Reuter bei der Heimpartie gegen Hildesheim entlasten sollte, hatte das noch nicht so geklappt. „Das war alles Schrott, was ich da gemacht hatte. Diesmal lief es aber von Beginn an gut und dann bin ich immer selbstbewusster geworden“, resümierte der 1,82 Meter große Athlet, der nur auf der Platte stand, wenn die Gastgeber in der Offensive waren. War Berlin im Ballbesitz, wechselte er mit Abwehrchef Robert Weiß und nahm auf der Bank am Spielfeldrand Platz.

Dort gab es dann für ihn mehrfach anerkennende Schulterklopfer von Reihe-eins-Tribünengast Philipp Reuter. Noch deutlich öfter, und zwar nahezu bei jedem Bankaufenthalt, suchte Jens Deffke Kontakt zu dem Nachwuchssportler und kommunizierte auffällig viel mit ihm. Der Coach erklärte später, warum: „Gerade bei solch jungen Spielern finde ich es wichtig, besonders unterstützend zur Seite zu stehen, denn dadurch spielt es sich für sie leichter. Weil ich von außen einen anderen Blickwinkel auf das Geschehen habe als Yannik, der in der Spielsituation zudem unter Stress steht, wollte ich ihm mit meinen Beobachtungen weiterhelfen.“ Das habe er getan, bestätigte Münchberger, der am Freitag nicht nur die Potsdamer Angriffe lenkte, sondern mit fünf erfolgreichen Abschlüssen auch zweitbester Vollstrecker im VfL-Trikot war. Doppelt trug sich unterdessen Yannick Schindel in die Torschützenliste ein. Es waren seine ersten beiden Treffer nach überstandener Schulterverletzung, die den Kreisläufer rund zehn Monate außer Gefecht gesetzt hatte. Der ohnehin schon berauschende Handballabend in der MBS-Arena bekam durch diese zwei intensiven Jubel-Momente noch einen zusätzlichen Schub.

VfL: Schulz, M. Frank – Weiß, Jacques (1), Schwarz (3), Dierberg (16), Piske, Schmidt (2), Schütz, Deutsch (3), Münchberger (5), Schindel (2), T. Frank (4)

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