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Her mit dem Ball. Kai Druschky, einst U19-Bundesliga-Torschützenkönig, traf für Babelsberg 03 in der Regionalliga bislang einmal – gegen Halberstadt (Foto).

© Jan Kuppert

Sport: Torjäger im Lehrjahr

Babelsbergs Stürmer Kai Druschky hat sich im Training beim SVB schon weiterentwickelt und hofft nun auf einen Sieg bei Hertha BSC II

Meist kommt er irgendwann nach der Halbzeitpause ins Spiel – in der Regel, um noch einmal Druck nach vorn aufzubauen. Kai Druschky ist der Einwechselspieler vom Dienst beim SV Babelsberg 03. In den bisherigen 13 Punktspielen der Nulldreier wurde der Stürmer zehnmal eingewechselt; nur in der Partie beim FSV Optik Rathenow stand er in der Startelf. „Das ist schon in Ordnung“, sagt Drusch- ky, der am Sonntag mit dem SVB bei Hertha BSC II antritt.

„Mir war bewusst, dass es schwer wird, zunächst erst einmal Fuß zu fassen, wenn man wie ich von der Oberliga in die Regionalliga kommt“, so der 20-Jährige. „Insofern bin ich positiv überrascht, bisher schon so viele Einsätze gehabt zu haben. Mir ist klar, dass ich mich erstmal hinten anzustellen und noch viel zu lernen habe.“ Und er habe in den bisherigen Monaten bei Cheftrainer Cem Efe bereits viel dazugelernt. „Vor allem im taktischen Bereich“, erzählt Kai Druschky. „Von Hause aus bin ich Mittelstürmer. Durch die Arbeit mit meinem neuen Trainer spiele ich inzwischen schon effektiver und flexibler, kann beispielsweise auch auf die Flügel ausweichen.“

Verbessern müsse er noch seine Torbilanz, so Druschky. Der Berliner – der beim 1. FC Union das Fußball-Abc erlernte, mit Unions U17 und U19 in der jeweiligen Bundesliga kickte und in der Saison 2011/12 mit 16 Treffern Torschützenkönig der U19-Bundesliga wurde, ehe er vom 1. FC Union II für ein halbes Jahr zu Lichtenberg 47 ging – traf in der Meisterschaft für Babelsberg bislang einmal; beim 2:4 daheim gegen Germania Halberstadt. Außerdem erzielte er drei Tore im laufenden Landespokal, zuletzt am vergangenen Samstag beim FC Strausberg (2:0). „Natürlich geben solche Tore Selbstvertrauen, doch ich muss mich halt noch weiterentwickeln“, sagt Druschky. „Als Stürmer will man immer treffen, aber wenn ich ins Spiel komme, muss ich erst einmal die taktischen Vorgaben meines Trainers erfüllen. Und diese Vorgaben können offensiv, aber auch eher defensiv sein.“

Natürlich hofft Kai Druschky schon in diesem Lehrjahr auf mehr Einsätze als bisher in der Startelf. „Das entscheidet aber der Trainer“, sagt er. Dass es am kommenden Sonntag bei Schlusslicht Hertha BSC II der Fall sein wird, ist eher unwahrscheinlich. „Kai arbeitet unheimlich an sich und bietet sich im Training an“, sagt Cem Efe. „Er passt gut zu uns, auch vom Typ her, und drängt sich auf. An Lukas Albrecht kommt er im Moment aber nicht vorbei.“

Daher wird Albrecht auch übermorgen im Amateurstadion des Berliner Olympiastadions erste Wahl im SVB-Angriff sein. Von der Tabelle her ist der auf Platz acht stehende SVB Favorit gegen das Schlusslicht. „Von der spielerischen Qualität her dürfte es aber eine Begegnung auf Augenhöhe werden“, meint Efe, der Herthas U23 in deren Heimpartien gegen den Berliner AK (0:3), gegen Halberstadt (0:1) und gegen den VFC Plauen (1:2) beobachtete. „Da hat Hertha einen guten Fußball gespielt und nur unglücklich verloren“, so Babelsbergs Coach. „Das ist eine spielstarke Mannschaft, die hinten ihre Probleme hat.“

Dass Herthas sportliche Leitung auf die Talfahrt der U23 reagierte und den bisherigen Trainer Jörg Schwanke – vielen Babelsbergern noch als SVB-Spieler in Erinnerung – am Donnerstag zumindest bis zur Winterpause durch Ante Covic ersetzt (siehe Kasten), hatte gestern auch im Karl-Liebknecht-Stadion schnell die Runde gemacht. „Leichter wird für uns die Aufgabe dadurch nicht, eher schwerer. Neue Besen kehren bekanntlich gut“, sagt Efe. Er kennt Covic persönlich von früher, 1997/98 kickten beide zusammen für Hertha II. „Es wird jetzt unter ihm sicher einige Veränderungen geben“, glaubt Babelsbergs Übungsleiter, der im Spiel am Sonntag auch mehrere Profis aus Herthas erster Mannschaft erwartet. Im bisherigen Saisonverlauf kamen bereits 13 Kicker aus dem Berliner Erstliga-Kader in der Regionalliga zum Einsatz, so unter anderem die erfahrenen Maik Franz, Roman Hubnik, Peer Kluge und Sandro Wagner. Auch der mittlerweile 38-jährige Andreas „Zecke“ Neuendorf läuft ab und an noch für Herthas U23 im Mittelfeld auf. „Das ist schon eine gewisse Wettbewerbsverzerrung“, erklärt Efe, der bei seiner Personalplanung für den Sonntag auf Julian Prochnow (verletzt), Heiko Schwarz (angeschlagen) und Maximilian Zimmer (noch immer rot-gesperrt) verzichten muss.

Kai Druschky ist einsatzbereit. „Hertha ist eine spielstarke Truppe“, sagt der Stürmer, dem einige Herthaner aus früheren Duellen bekannt sind. „Gegen Maximilan Obst habe ich schon in der U19 gegeneinander und in der Berlin-Auswahl miteinander gespielt, Torwart Philip Sprint kenne ich auch noch von früher“, erzählt er. „Natürlich wollen wir am Sonntag drei Punkte. Dazu müssen wir die Zweikämpfe gewinnen, denn so nimmt man den jungen Hertha-Spielern die Lust am Fußball.“

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