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Ungewohntes Gefühl bei einem Heimspiel im Jahr 2015. Die Babelsberger Maximilian Zimmer, Joaquim Makangu und Enes Uzun (v.l.) feiern einen Treffer und letztlich einen Sieg im Karl-Liebknecht-Stadion.

©  Jan Kuppert

SV Babelsberg gegen Meuselwitz: Torjubel am Babelsberger Park

Dieses Kalenderjahr lief bislang eher durchwachsen für den SV Babelsberg. Nun aber sorgte der Regionalligist mit einem 3:0-Sieg gegen Meuselwitz für einen versöhnlichen Heimspiel-Abschluss.

Potsdam - Erster Heimspielerfolg in der Rückrunde zum letzten Saisonauftritt vor eigenem Publikum: Der SV Babelsberg 03 hat mit einem 3:0 (2:0)-Sieg gegen den ZFC Meuselwitz vor 1631 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion für ein Geräusch gesorgt, das in diesem Kalenderjahr noch nicht allzu oft zu hören war: Torjubel. Nach zuletzt schwachen Auftritten auf heimischem Rasen hat der Regionalligist mit dem Erfolg für etwas Wiedergutmachung gesorgt.

Nach Toren von Joaquim Makangu und Maximilian Zimmer war es ein verdienter Sieg für den SVB, doch an die stimmungsvollen Auftritte aus der Hinrunde kam die Partie nicht heran. Denn bis auf die Tore war die Begegnung arm an Höhepunkten. Die Treffer aber waren schön herausgespielt. Das 1:0 entsprang einem schnörkellos vorgetragenen Konter: Nach einem abgewehrten Eckball tanzte der spielfreudige Enes Uzun zwei Gegenspieler aus und schicke mit feinem Pass Lovro Sindik auf die linke Außenbahn, dessen Flanke Makangu mit dem Fuß zur Führung verarbeitete. Ähnlich das 2:0 kurz vor der Pause: Der fleißige Miroslav Hecko erkämpfte sich vor dem Gästestrafraum den Ball, zirkelte ihn auf die linke Seite, von der Ugurtan Cepni präzise auf den wiederum einschussbereiten Makangu flanken konnte. Es waren die Saisontreffer vier und fünf für den 24-jährigen Stürmer, der sich zwar immer engagiert und einsatzfreudig zeigt, aber eine unglückliche Saison spielt. „Heute hat es endlich wieder geklappt“, zeigte er sich nach Spielende erleichtert.

Miroslav Hecko: "Davon wünsche ich mir mehr"

Im zweiten Durchgang „haben wir zu sehr das 2:0 verwaltet“, bemängelte SVB-Trainer Cem Efe, der angesichts der anhaltenden Personalnot nicht zu viel Kritik üben wollte. Erneut schickte er mit Antonin Henning und Patrick Titez zwei A-Jugendliche aufs Feld, Henrik Müller und Miroslav Hecko bekamen über die gesamten 90 Minuten Spielpraxis. „Davon wünsche ich mir mehr“, sagte Hecko, der zu Saisonbeginn vom Oberligisten Brandenburg Süd kam und bislang die Rolle des Feuerwehrmanns übernahm: Wenn in der Abwehr oder im offensiven Mittelfeld Not am Mann war, kam Hecko zum Einsatz. Am Sonntag machte er nicht nur bei der Vorbereitung des 2:0 seine Sache gut, der 24-Jährige war ständig um offensive Impulse bemüht.

Die Gäste hingegen zeigten kaum Aktionen nach vorn. Entsprechend enttäuscht zeigte sich ZFC-Coach Dietmar Demuth vom Auftritt seiner Mannschaft: „So einfach dürfen wir das Spiel nicht hergeben.“ Dass seinen Spielern der 120-minütige Landespokal-Fight gegen den FC Carl Zeiss Jena (1:2) vom Mittwoch zuvor noch in den Knochen steckte, ließ Demuth nur bedingt als Entschuldigung gelten. „Wir haben nicht einmal aufs Tor geschossen“, monierte der Ex-Babelsberger Trainer, der einen personellen Umbruch an seiner aktuellen Wirkungsstätte ankündigte, um mit dem ZFC in der kommenden Saison konkurrenzfähig zu sein. Zwölf Neuzugänge seien im Gespräch.

Zu Hause einen vernünftigen Abschluss

Mit seinem Tor zum 3:0 verabschiedete sich Maximilian Zimmer nach seinem zweijährigen Gastspiel beim SV Babelsberg 03. Der 22-Jährige wechselt zum 1. FC Kaiserslautern, wo er einen Ein-Jahres-Vertrag für die erste und zweite Mannschaft erhielt. Auch dem dritten Treffer ging eine sehenswerte Stafette voraus: Der eingewechselte Bilal Cubukcu hatte mit feinem Außenristpass Makangu auf die Reise geschickt, der sich gegen seinen Gegenspieler durchsetze und den Blick für den mitgelaufenen Zimmer hatte. „Unsere Tore waren gut herausgespielt“, lobte Efe nach Spielschluss und meinte: „Wir sind froh, dass wir am Ende zu Hause einen vernünftigen Abschluss gefunden haben.“

Auch Nulldrei-Präsident Archibald Horlitz, der in der Vorwoche mit energischen Worten an den Charakter der Mannschaft appellierte, zeigte sich etwas versöhnt. „Der Sieg heute heilt den Schmerz der letzten Wochen etwas“, sagte er. Cem Efe ist sich aber bewusst, dass seine Mannschaft in der zweiten Saisonhälfte vieles schuldig geblieben ist: „Es muss mehr zu erwarten sein von dieser Mannschaft.“

Babelsberg: Gladrow; Mihm, v. Piechowski, Schönwälder, Müller, Hecko (68. Cubukcu), Cepni; Sindik (59. Hennig), Zimmer, Uzun (86. Tietz); Makangu. Tore: 1:0, 2:0 Makangu (9., 44.), 3:0 Zimmer (83.)

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