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Alexander Baumjohann dribbelt nun in Südamerika.

© Manfred Thomas

SV Babelsberg 03 gegen Hertha BSC II: Babelsberg ohne Feuer

Bei der Heimniederlage gegen Hertha BSC II frösteln die Fans des Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03 nicht nur wegen der niedrigen Temperaturen, sondern auch aufgrund der Leistung ihrer Elf. Für Erwärmung kann nun gegen den BFC Dynamo gesorgt werden.

In der Nordkurve stimmten sich die Fans bereits vor Ende der ersten Halbzeit schon auf das nächste Heimspiel ein. Sangesfreudig kündigten sie dem FC Energie Cottbus für den kommenden Freitag einen heißen Fight an. Es blieb den Anhängern des SV Babelsberg 03 am Mittwochabend auch gar nichts weiter übrig, als auf das nächste Heimspiel zu hoffen. Denn gegen die Amateure von Hertha BSC lag ihre Elf nach 45 Minuten bereits 0:3 zurück. Das 1:3 durch Andis Shala wenige Minuten vor Abpfiff taugte letztlich nur zur Ergebniskosmetik.

SVB-Keeper Gladrow fand Leistung "unterirdisch"

Schnell, ballsicher, spielfreudig präsentierten sich die Gäste vor 1482 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion, die zunehmend fröstelten, was nicht nur an den niedrigen Temperaturen lag. Ohne Feuer spielte der SVB, der eine Reaktion nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge ebenso vermissen ließ wie ein Aufbäumen in der zweiten Halbzeit. „Wir hatten nicht die Mentalität, Gras zu fressen und die nötigen Meter zu machen“, sagte SVB-Trainer Cem Efe zum Auftritt seiner Elf. „Unterirdisch“, kommentierte SVB-Keeper Marvin Gladrow selbstkritisch die Nulldrei-Leistung. Ohne Mut und Risiko in den Offensivaktionen vermochten die Babelsberger es über 90 Minuten nicht, die Hertha-Bubis zu beeindrucken, im Gegenteil: Frech wirbelte der erst 17-jährige Julius Kade durch die gegnerischen Reihen und krönte seine Leistung mit dem zwischenzeitlichen 2:0.

Die Babelsberger indes waren beeindruckt: von Alexander Baumjohann. Der Hertha-Profi, der nach zwei Kreuzbandrissen den Anschluss im Bundesligakader verloren hat und daher U23-Trainer Ante Covic um Einsatzmöglichkeiten in der Regionalliga bat, demonstrierte eine Ballführung und Passgenauigkeit, die eine Klasse für sich waren. Die 1:0-Hertha-Führung bereitete er mit einem Sololauf und einem tollen Zuspiel vor, das Fabian Eisele verwertete. Das 2:0 leitete der 30-Jährige mit präzisem Pass auf Kade ein. Das 3:0 der Charlottenburger organisierte der SVB quasi selbst, als sich Linksverteidiger Ugurtan Cepni auf der rechten Seite wiederfand, den Ball in die Mitte spielte – unerreichbar für auch nur irgendeinen seiner Mitspieler, wohl aber für Eisele. Der nahm die Einladung zu seinem zweiten Treffer dankend an.

Babelsberger entfernen sich von ihrem Ziel

Efe hatte mit Änderungen in der Start-Formation auf die zuletzt wenig überzeugenden Vorstellungen seiner Mannschaft reagiert. Matthias Steinborn saß zunächst auf der Bank, stattdessen bekam Lionel Salla seine Chance. „Ich hätte auch zwei, drei andere Spieler draußen lassen können“, meinte Efe. Zumindest engagiert ging Salla zur Sache, effektiv war er nicht, was jedoch die kollektive Note für den SVB für den Mittwochabend war: Viele Quer- und Rückpässe, wenig Raumgewinn und noch weniger Torchancen, so die uninspirierte Statistik des SVB. Anders das Spiel der kleinen Hertha, deren Trainer Ante Covic lobte: „Effizient, geduldig, stabil, ausbalanciert.“ Den Raum, den die Babelsberger selbst nicht fanden, boten sie ihren Gästen. „Und wenn sie Platz haben, spielen die Jungs natürlich“, sagte Covic sichtlich erfreut und irgendwie auch überrascht über die Möglichkeiten am Mittwochabend. Denn: „Wir haben hier noch nie mehr als einen Punkt mitgenommen“, so Covic. „Ich glaube, seit 1996 nicht.“ Statistikfreunde mögen das prüfen.

Fakt ist: Mit dem 1:3 hat der SVB mit Hertha II die Plätze getauscht, liegt nunmehr auf Platz sieben der Regionalliga Nordost – zunehmend entfernt von dem vor zwei Wochen noch kollektiv beschworenen Ziel, Platz drei anzugreifen. „Dass wir dabei sind, eine gute Saison so einfach herzugeben, stört mich“, sagte Efe. Es war die zweite Niederlage in Folge, nachdem der 38-Jährige erklärt hatte, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag beim SVB nicht zu verlängern. Einen Zusammenhang sieht Torhüter Gladrow darin jedoch nicht, vielmehr sagt er: „Nach den vielen englischen Wochen sind wir einfach müde, auch mental.“

Am Sonntag zum Gastspiel im Jahn-Sportpark

Daher gab es Donnerstag auch trainingsfrei, denn schon am Sonntag steht mit dem Gastspiel beim BFC Dynamo die nächste Partie an (Beginn: 13.30 Uhr/Jahn-Sportpark). Nach dem schlechten Auftritt vom Mittwoch findet es Torjäger Andis Shala „aber gar nicht so schlecht, dass wir gleich wieder die Möglichkeit haben, es besser zu machen“, um dann fast eine Woche Zeit zu haben, sich auf den Kracher gegen Cottbus vorzubereiten.

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