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Hart, aber fair. Zum gelungenen Belastungstest wurde das Spiel zwischen dem SV Babelsberg 03 und Zweitligist St. Pauli für beide Teams. Nulldrei-Innenverteidiger Laurin von Piechowski, hier im Zweikampf gegen Nico Empen, bot eine sehr solide Vorstellung.

© Jan Kuppert

SV Babelsberg 03 gegen FC St. Pauli: Stimmungsvoller Freundschaftstreff

Über 4000 Zuschauer sorgten beim Fußball-Testspiel zwischen dem SV Babelsberg 03 und dem FC St. Pauli für eine tolle Kulisse. Das Spiel endete 0:3 aus Sicht der zwei Klassen tiefer spielenden Nulldreier, die knapp eine Stunde lang gleichwertig agierten.

Tolle Kulisse, klasse Stimmung, muntere Partie: Das Gastspiel von Fußball-Zweitligist FC St. Pauli beim SV Babelsberg 03 am vergangenen Freitag hielt, was es erwarten ließ. Beim 3:0 (0:0)-Sieg der Gäste feierten die Fans ihre Freundschaft mit lautstarken, zum Teil gemeinsam vorgetragenen Schlachtgesängen, zeigte der auf zahlreichen Positionen neu formierte SVB nach zwei Wochen Training vor insgesamt 4164 Zuschauern eine ansprechende Leistung und gewährte Gäste-Trainer Ewald Lienen – bekannt für emsiges Notieren seiner Eindrücke – einen Einblick in seine Zettelwirtschaft. Als nämlich nach gut einer Stunde kräftiger Gewitterregen einsetzte, flüchtete Lienen auf die Pressetribüne und ließ sich einen Moment in die Karten schauen. Jedes Detail, das er sich in die drei Spalten auf seinen Zettel schrieb, verriet er nach Schlusspfiff nicht, sein Spielresümee formulierte er aber so: „Die 90 Minuten waren eine gute Anforderung, die meine Jungs weiterbringt.“

Vor allem in der ersten Halbzeit agierte der zwei Klassen tiefer spielende SVB nahezu gleichwertig gegen allerdings etwas dezimierte Gäste. Die Hälfte des Zweitliga-Kaders fehlte bei St. Pauli aufgrund von Verletzungen, sodass Lienen zahlreiche U23-Akteure spielen ließ. So war es, was das Alter betrifft, eine Partie auf Augenhöhe. SVB-Trainer Cem Efe nutzte den Test, um wie bereits zuvor im Übungsspiel gegen Miersdorf/Zeuthen eine Dreier-Abwehrkette zu probieren. Neuzugang Mike Eglseder, Laurin von Piechowski und Erdal Akdari bildeten den Defensivverbund, der im Verteidigungsmodus von Ugurtan Cepni und Neuzugang Lukas Knechtel verstärkt wurde. Die Folge: Nulldrei war im Mittelfeld mehrfach bei der Balleroberung erfolgreich – auch deshalb, weil Andis Shala, Matthias Steinborn und Manuel Hoffmann häufig bereits weit in der Hälfte der Gäste Störmanöver starteten. Neuzugang Hoffmann, der von Germania Halberstadt gekommen ist, präsentierte sich sehr agil und beweglich, sorgte mit Offensivaktionen mehrfach für Gefahr.

SVB-Neuzugang Leonard Koch traf den Pfosten

Das Offensiv-Trio kam in der ersten halben Stunde mehrfach zum Abschluss, die größte Chance vergab indes Leonard Koch in der 29. Minute, als er nach einer Ecke nur den Pfosten traf und den Abpraller knapp über die Latte setzte. Der Neuzugang vom 1. FC Union Berlin, der vor allem zweikampf- und kopfballstark auftrat, übernahm mit Lovro Sindik die Funktion als Babelsberger Schaltzentrale. Die größte Chance zur Führung für St. Pauli hatte derweil Kyoung Rok Choi, dessen Freistoß aus 20 Metern stark von SVB-Keeper Marvin Gladrow pariert wurde.

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Zum Wiederanpfiff fanden sich gleich acht neue Gäste-Spieler auf dem Platz wieder, beim SVB kamen zunächst Philipp Saalbach für Koch und Nils Fiegen für Hoffmann. Doch größere Wirkung hatten die Wechsel bei St. Pauli: Die geballte frische Kraft stellte die Babelsberger Abwehr zunehmend vor Probleme, „da haben wir die Anstrengungen der letzten Tage im Training auch deutlich gespürt“, meinte Eglseder nach dem Abpfiff. Beim 0:1 in der 56. Minute setzte sich der wuchtige Aziz Bouhaddouz an der Strafraumgrenze gegen von Piechowski durch, der dennoch eine souveräne Vorstellung abgab. Beim 0:2 traf Philip Ziereis aus dem Gewühl vor dem SVB-Kasten heraus (63.). Und das 0:3 aus Babelsberger Sicht besorgte Tim Julian Pahl nach schöner Kombination durch den Nulldrei-Strafraum (77.).

Nach der Pause hält Nulldrei nicht mehr mit

„In der zweiten Halbzeit haben wir den Faden verloren und verdient die Tore kassiert“, bilanzierte Eglseder. Der neue Rechtsverteidiger machte defensiv einen guten Job, im Spielaufbau zeigte er spielerische Lösungen, wie sie Trainer Efe verlangt und wie sie prägend sind für das SVB-Konzept. „Um das zu lernen, bin ich hergekommen“, sagte Eglseder, der von Liga-Konkurrenten Viktoria Berlin gewechselt ist. Quasi im Ringtausch mit Severin Mihm, der bislang beim SVB die rechte Außenbahn beackerte. „Mir hat bei unseren Spielen hier immer gefallen, wie flexibel Babelsberg Fußball spielt. Das will ich auch“, so Eglseder, der sich nach zwei Wochen „super aufgenommen und pudelwohl fühlt“.

Mihm übrigens machte sich als Zuschauer selbst ein Bild von seinem Nachfolger. Auch Bilal Cubukcu saß auf der Tribüne, dessen Wechsel in die dritte türkische Liga seit vergangener Woche feststeht. Sein Nachfolger im SVB-Spiel war allerdings noch nicht auszumachen.

SV Babelsberg 03: Gladrow – Eglseder, von Piechowski, Akdari (59. Beyazit) – Knechtel (59. Salla), Sindik, Koch (46. Saalbach), Cepni – Hoffmann (46. Fiegen), Shala, Steinborn (73. Stang).

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