Streit beim SV Babelsberg 03: Notvorstand für Nulldrei

Beim Fußballverein SV Babelsberg 03 hat schon wieder unfreiwillig das Führungspersonal gewechselt. Das Amtsgericht Potsdam setzte am gestrigen Mittwoch einen zweiköpfigen Notvorstand ein, nachdem rechtliche Mängel in der Satzung bekannt geworden waren und die Bestellung von Dieter Wiedemann als Vorstandsvorsitzenden vom Gericht als nicht rechtmäßig eingestuft wurde. Bis zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, die Mitte April stattfinden soll, führen Götz Schulze und Archibald Horlitz den Verein. Allerdings dürfen sie nur unaufschiebbare Rechtsgeschäfte vornehmen. Beraten wird der Vorstand auf Wunsch des Vereins vom nicht stimmberechtigen Potsdamer Rechtsanwalt Götz Friederich.

Das Amtsgericht Potsdam hatte moniert, dass zu den Mitgliederversammlungen am 23. April 2012 und am 12. März 2013 nicht rechtmäßig eingeladen worden war. Zu ungenau sei die seit 2005 geltende Formulierung, die Einladung sei „in der ortsüblichen“ Presse bekannt zu machen, sagte Wolfgang Peters, Sprecher des Amtsgerichts, weil offen bleibe, ob nur Tageszeitungen oder auch Anzeigenblätter gemeint sind. Es sei nicht auszuschließen, dass Mitglieder von den Sitzungen, auf denen auch Aufsichtsratsmitglieder gewählt wurden, keine Kenntnis erlangt hätten. Weiterer Kritikpunkt des Amtsgerichts: Bei der Bestellung des Vorstandes um Dieter Wiedemann hätten nur fünf Aufsichtsratsmitglieder abgestimmt, der Aufsichtsrat bestehe aber laut Satzung aus sechs bis neun Mitgliedern. Das Amtsgericht wollte deshalb die Gremienmitglieder nicht eintragen und bestimmte einen Notvorstand. So steht der Verein ausgerechnet zu einer Zeit vor Problemen, in der üblicherweise die Weichen für die kommende Saison gestellt werden.

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Ingmar Höfgen