zum Hauptinhalt

Sport: Siegreich auf Tatami, Wasser, Rasen, Schießstand, Straße und Eis

Die zwanzig Kandidaten der diesjährigen Sportlerumfrage kurz vorgestellt

Die zwanzig Kandidaten der diesjährigen Sportlerumfrage kurz vorgestellt FRAUEN Yvonne Bönisch (Judo): Die heuer 23-Jährige vom UJKC Potsdam muss sich vor keiner Gegnerin dieser Welt verstecken. Unter den Fittichen ihres Trainers und Lebensgefährten Axel Kirchner reifte sie zur ersten deutschen Olympiasiegerin dieser Sportart überhaupt. In Athen gewann sie zudem als Erste aus dem gesamten deutschen Olympiateam Gold. Sandra Köppen (Judo/Sumo): Olympia in Athen brachte der 29-Jährigen mit dem Aus in Runde zwei des Judo-Wettbewerbs die schwärzeste Stunde ihrer sportlichen Laufbahn. Die in Schenkenberg wohnende gebürtige Potsdamerin stürzte sich sofort wieder ins Bundesliga-Kampfgeschehen und führte dort die PSG Dynamo Brandenburg-Mitte auf Platz eins der Vorrunde. Im Oktober feierte sie in Riesa bei der Sumo-Weltmeisterschaft den Titel in der Offenen Klasse und mit Mannschaft. Katrin Meinke (Bahnradsport): Mit einem beherzten Auftreten hielt die 25-Jährige vom RSC Cottbus bei den Olympischen Spielen in Athen die Fahne der Bahnradsport-Hochburg Cottbus hoch. Nach einer weitgehend verkorksten Saison qualifizierte sie sich als WM-10. auf den letzten Drücker für Athen. Dort belegte sie im Sprint einen sehr guten sechsten Platz. Im Punktefahren erreichte Meinke in Athen Rang acht. Daniela Reimer (Rudern): Die 22-Jährige von der Potsdamer Ruder-Gesellschaft erlebte in diesem Jahr ihren bislang größten internationalen Triumph: die olympische Silbermedaille im Leichtgewichts-Doppelzweier. Im Frühjahr noch ruderte sie den leichten Einer, der nicht olympisch ist, ehe sie durch eine Erkrankung Marie-Louise Drägers (Rostock) ihre Chance an der Seite der Dresdnerin Claudia Blasberg bekam – und konsequent nutzte. Das Duo ließ sich im olympischen Finale von der Konkurrenz nicht einschüchtern und ruderte mit kraftvollem Endspurt auf Rang zwei. Susann Schützel (Behindertensport/Judo). Bei den Paralympischen Spielen in Athen durften erstmals auch die weiblichen sehbehinderten Judoka starten. Susann Schützel vom JC 90 Frankfurt (Oder), die bereits von Geburt an sehbehindert ist, war als je fünffache Welt- und Europameisterin die hohe Favoritin – und wurde dieser Rolle gerecht. Sie gewann das Paralympics-Finale gegen die Französin Sandrine Aurieres. Melanie Seeger (Leichtathletik): Unbeirrt geht der 27-jährige Schützling von Trainer Michael Klabuhn seit Jahren seinen Weg. Mit stetig steigendem Erfolg. Für Athen empfahl sich die Geherin des SC Potsdam mit Rekorden und Titel, und in der griechischen Hitze bestätigte sie ihre Nominierung mit einem in dieser Sportart sehr wertvollen fünften Platz. Martina Willing (Behindertensport/Leichtathletik): In Athen erlebte die 45-jährige sportliche Dauerbrennerin bereits ihre fünften Paralympics – und holte ihre zehnte Paralympics-Medaille: Die blinde und im Rollstuhl sitzende Athletin der SG Stahl Brandenburg gewann Bronze im Kugelstoßen, obwohl sie mit 7,94 Metern – erzielt im ersten Versuch und mit 1113 Punkten bewertet – einen neuen Paralympischen Rekord der Schadensklasse F56 aufstellte. Ihr Pech: Sie trat gegen Aktive der Klassen F57 und F58 an, die nicht zwingend Rollstuhlfahrer sind. Trixi Worrack (Straßenradsport): Die 23-jährige Lausitzerin etablierte sich 2004 in der Frauen-Weltspitze. Im zweiten Jahr als Profi für die Equipe Nürnberger fahrend, gewann sie drei renommierte Rundfahrten: die Tour de L''Aude (Frankreich-Rundfahrt der Frauen), den „Giro della Toscana“ in Italien und die Drei-Länder-Rundfahrt „Krasna-Lipa-Tour“. Bei den Weltmeisterschaften in Verona verpasste Worrack, die weiter in Dissen bei Cottbus wohnt und für den RK Endspurt 09 Cottbus startet, als Vierte im Straßenrennen nur knapp eine Medaille. MÄNNER: Robert Bartko (Bahnradsport): Der 28-jährige Potsdamer schrammte bei Olympia in Athen mit dem Vierer und im Zweier- Mannschaftsfahren als jeweils Vierter zweimal knapp an einer Medaille vorbei. Der Radprofi, dessen Vertrag beim holländischen Team Rabobank auslief, wird sich künftig wieder ganz auf die Bahn konzentrieren und seine Straßenkarriere unterbrechen. Thoralf Berg (Quadrathlon): Für den 32- jährigen Schwedter vom SSV PCK 90, als Triathlet auch für den TSV Cottbus startend, war das Sportjahr 2004 sein bislang erfolgreichstes. Dem Europameistertitel im Quadrathlon auf der Mitteldistanz (2,5 km Schwimmen, 10 km Kajakrennen, 50 km Radrennen, 10 km Lauf) folgte WM-Silber auf der Mitteldistanz, der Weltmeistertitel auf der Langdistanz (5/20/100/Halbmarathon) und der Gesamterfolg bei der Weltcup-Serie. Jörg Brümmer (Sumo): Obwohl bereits 40 Jahre alt, ist der 165 Kilogramm schwere Hüne nach wie vor das Ass unter den deutschen Sumo-Ringern – und einer der international Stärksten dazu. Das unterstrich er in diesem Jahr mit dem Gewinn der Europameisterschaft nachhaltig. Robert Juckel (Turnen): Der 22-Jährige vom SC Cottbus sicherte sich erstmals einen deutschen Meistertitel – am Königsgerät Reck –, gewann zudem mit seinem Heimatverein die Mannschaftsmeisterschaft. Bei der Europameisterschaft Sechster mit der DTB-Riege, hatte der Allrounder bei den Olympischen Spielen mit fast fehlerfreien Übungen und besonders starken Auftritten an Pferd, Ringe und Reck großen Anteil an Platz acht. Manfred Kurzer (Sportschießen): Am 19. August erfüllte sich der 34-jährige Gewehrschütze von der Schützengilde 1406 Frankfurt (Oder) nach drei Welt- und sieben Europameistertiteln sowie zehn Weltcupsiegen seinen Traum: Er wurde mit 590 Ringen (Weltrekord) Olympiasieger in der Disziplin Laufende Scheibe. Kevin Kuske (Bobsport): Der 25-jährige Potsdamer ist der Turbolader in der Formel 1 des Wintersports. Deutschlands bester Anschieber – auch vor dieser Saison gewann er wieder souverän den Anschubtest – holte bei den Bob-Weltmeisterschaften am Königssee Gold im Vierer des Oberhofer Piloten André Lange. Zuvor gab es Gold im Vierer bei der EM in St. Moritz. Außerdem gewann der Vierer mit dem Sportsoldaten den Gesamtweltcup 2004. MANNSCHAFTEN 1. FFC Turbine Potsdam: Mit herzerfrischendem Hurra-Fußball erspielte sich der bis dato „ewige Zweite“ in diesem Jahr erstmals sowohl den Deutschen Meistertitel als auch den DFB-Pokal – und beide Male in überzeugender Manier gegen den bisherigen Abonnementsgewinner 1. FFC Frankfurt. Ihre ersten UEFA-Cup- Auftritte führten die Potsdamer bereits bis ins Halbfinale. Mit Nadine Angerer, Ariane Hingst, Viola Odebrecht, Navina Omilade, Conny Pohlers und Petra Wimbersky war Turbine auch mit sechs Nationalspielerinnen am Gewinn der olympischen Bronzemedaille in Athen beteiligt. Frankfurter Handball-Club: Der erstmalige Gewinn des deutschen Meistertitels durch die Frauen des FHC war zweifellos eine der sportlichen Überraschungen des Jahres und krönte eine schier unglaubliche Entwicklung, die die Mannschaft unter der Regie von Trainer Dietmar Rösicke innerhalb von drei Spielzeiten nahm. Rückkehr in die 1. Bundesliga, Gewinn des DHB-Pokals und schließlich die nicht für möglich gehaltene Meisterschaft. Birgit Fischer/Katrin Wagner (Kanu): Birgit Fischer krönte in Athen im Viererkajak im Alter von 42 Jahren ein phänomenales Comeback mit ihrem achten Olympiasieg – einmalig in der deutschen Sportgeschichte. Für die 27-jährige Katrin Wagner bedeutete die Goldfuhre von Athen bereits der dritte Olympiasieg – alle erkämpft mit Birgit Fischer in einem Boot. Als Krönung eines grandiosen Jahres heiratete die Potsdamerin anschließend ihren langjährigen Lebenspartner Lars und heißt nun Wagner-Augustin. Ronald Rauhe/Tim Wieskötter (Kanu): Seit vier Jahren dominieren die beiden Rennkanuten die internationale Szene im Zweierkajak über 500 Meter, und nach drei Weltmeistertiteln lieferten die Schützlinge von Erfolgstrainer Rolf-Dieter Amend nun in Athen ihr Meisterstück ab. Im olympischen Finale von Schinias paddelten die beiden Studenten des Kanu-Clubs Potsdam im OSC bei scharfem Ostwind und welligem Wasser der Konkurrenz vom Start bis ins Ziel vorneweg. Kathrin Boron/Kerstin El-Qalqili (Rudern): Das Duo von der Potsdamer Ruder-Gesellschaft (PRG) saß im siegreichen Doppelvierer bei den Olympischen Spielen in Athen. Für „Boroni" war es seit 1992 das vierte Olympia-Gold, womit sie neben den acht WM-Titeln die erfolgreichste Ruderin der Welt ist. Kathrin Boron trug zur Abschlussfeier die deutsche Fahne ins Athener Olympiastadion. Während die 35-jährige Bankangestellte ihre Karriere fortsetzen will, beendete die 28-jährige Bundeswehrangehörige Kerstin El-Qalqili ihre Laufbahn nach zwei Olympiasiegen und drei WM-Titeln. SC Cottbus (Turnen): Die Lausitzer gewannen im Dezember 2003 zum fünften Mal die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Turnen – sie entthronten im Finale der Deutschen Turn-Liga (DTL) in Goslar Titelverteidiger KTV Stuttgart. Roman Zozulia, Ronny Ziesmer, Robert Juckel, Maik Belle, Steffen Logk, Kai Werner, Michael Hau, Philipp Boy und André Wetzel blieben in der Saison unbesiegt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false