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Gute Gastgeber. Werders Ruder-Klub wurde für die Organisation gelobt.

© Andreas Klaer

Ruder-Bundesliga in Werder: Hitzeschlacht auf der Föhse

Bei quälend hohen Temperaturen fand erstmalig ein Renntag der Ruder-Bundesliga in Werder statt. Der Liga-Manager war begeistert vom Event, hatte jedoch auch einen Grund zum Hadern. Der Wettkampf befeuerte die Motivation des Havelqueen-Achter aus Potsdam und Berlin.

Von Tobias Gutsche

Zum Abschluss gönnte sich die Crew des Havelqueen-Achters ihre kühlende Belohnung. Nach dem Bundesliga-Renntag von Werder sprangen die Ruderinnen des RC Potsdam und RC Tegel ins Wasser der Föhse. „Vorher ist so etwas tabu“, erklärte Schlagfrau Mandy Reppner. „Das würde nur der Körperspannung und Konzentration schaden.“ Bei deutlich über 30 Grad Celsius hielt die Potsdam-Berlin-Mannschaft am Samstag mehr als sieben Wettkampfstunden und fünf Fahrten lang ihre nötige Betriebstemperatur.

Wie schon zum Auftakt der aktuellen Saison und im Gesamtklassement 2017 musste sie nur Serienmeister Minden den Vortritt lassen. Ein Resultat, mit dem die Lokalmatadorinnen zufrieden waren. „Wir sind konstant gefahren, etablieren uns an der Spitze“, sagte Potsdams zweifache Junioren-Weltmeisterin Janina Arndt, die nach einer Rückenverletzung ihre leistungssportliche Karriere beendet hat. Nun frönt sie in der Liga dem Ruderspaß.

Große Wärme - kleine Kulisse

Duelle zwischen Großbooten über die Sprintdistanz von nur 350 Meter machen die fünfteilige Meisterschaftsserie zu einem Erlebnis. Auch bei der Werderaner Premiere. „Wir sind mehr als begeistert, wie das hier lief“, betonte Liga-Manager Boris Orlowski. „Allen Mannschaften hat es sehr gut gefallen. Die Organisation war super, die Regattastrecke ist landschaftlich toll und fair“, sagte Orlowski. Auf das Angebot von Werders Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU), das Achter-Spektakel wieder mal in der Blütenstadt auszurichten, wolle er gerne zurückkommen. Für eine Neuauflage würde sich Orlowski jedoch eines wünschen: mehr Zuschauerresonanz. Etwa 2000 bis 3000 Schaulustige hatte die Stadtverwaltung erwartet. Allenfalls 1000 kamen. „Diese herrliche Veranstaltung hätte eine größere Kulisse verdient gehabt. Aber die brutale Wärme hat vermutlich viele abgehalten“, meinte Orlowski und zollte gleichzeitig den Aktiven seinen Respekt: „Beeindruckend, wie alle bei diesem Tauwetter für Dicke durchgezogen haben.“

Die Belastung unter der brutzelnden Sonne sei enorm gewesen, bestätigte Mandy Reppner. „Da ist eigentlich jeder Schlag zu viel“, sagte sie nach der Hitzeschlacht, die die Motivation der Havelqueens für die nächsten Rennen weiter befeuert hat. „Wir sind im Kommen, wollen Minden unbedingt bezwingen.“ Darauf sind sie heiß. 

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