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Sport: RSV Eintracht in Liga zwei

Stahnsdorfs Basketballer besiegten daheim Stade mit 87:53 und steigen auf

Am Ende, nach dem 87:53 (47:31)-Heimsieg über den VfL Stade, schäumte gestern der Jubel über: 300 Fans sangen „Nie mehr dritte Liga“, Mannschaftskapitän Mario Scholtes köpfte eine Schampusflasche in XL-Format, und die Mannschaft kroch in schnell übergestreiften Sieger-T-Shirts als Raupe über den Boden. Die Basketballer des RSV Eintracht Stahnsdorf/Teltow/Kleinmachnow feierten am Sonntagnachmittag mit ihren Anhängern den vorzeitigen Aufstieg in die zweite Bundesliga. Im vergangenen Jahr gerade erst aus der 2. in die 1. Regionalliga geklettert, schafften sie den direkten Durchmarsch. Statt gegen Aschersleben, Oldenburg und Itzehoe spielen sie in der kommenden Saison gegen Zweitligisten wie Düsseldorf Magics, FC Schalke 04 und Bremen Roosters.

„Das ist überragend. Ich kann dieses Gefühl noch gar nicht in Worte fassen“, meinte Scholtes nach der ersten Sektdusche. 2,03-Meter-Mann Eike Marohn, mit 19 Jahren der Jüngste im Erfolgsteam, schüttelte nur den Kopf: „Ein einzigartiges Gefühl. Gestern bin ich mit unserer zweiten Mannschaft in die Regionalliga aufgestiegen (siehe Nachrichten/Anmerkung d. Red.), heute nun dieser Erfolg – Wahnsinn.“ Und Stahnsdorfs Bürgermeister Gerhard Enser als Stammgast der RSV-Heimspiele applaudierte: „Die ganze Region ist stolz auf die Basketballer, die Tolles gezeigt haben.“

Eintracht-Präsident Michael Grunwaldt, dem der rasante Höhenflug der Korbjäger „langsam ein bisschen unheimlich wird“, hörte dies gern, braucht sein Verein doch noch viel Hilfe, um das Unternehmen zweite Liga wirtschaftlich stemmen zu können. „Wir suchen noch weitere Sponsoren“, erklärte er. „Für uns geht die Arbeit jetzt erst richtig los.“ Eintrachts Basketballer benötigen für das nächste Spieljahr einen Etat von 100 000 Euro, „womit wir unseren diesjährigen Etat verdreifachen müssen“, erläuterte Manager Daniel Fritzsche. Allein 25 000 Euro muss Eintracht bereits bis zum 31. März aufbringen, gemeinsam mit den Unterlagen für die zweite Liga. „10 000 Euro davon sind für Lizenz und Schiedsrichterkosten, 15 000 Euro als Kaution“, so Fritzsche „Diese 25 000 Euro haben wir schon beisammen.“

Für Coach Vladimir Pastushenko, seit 2003 beim RSV tätig, ist der gestrige Erfolg der bislang größte Triumph als Trainer. „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen“, erklärte der frühere ukrainische Nationalspieler, der bei Eintracht exzellente Arbeit leistet. Gestern konnte er gegen Stade beim 17. Erfolg in Serie den höchsten Heimsieg seiner Truppe in dieser Saison registrieren, und das, obwohl der Aufstieg schon tags zuvor durch Ascherslebens überraschende 102:111-Heimniederlage gegen Bernau feststand. „Die Jungs haben sich heute trotzdem gut präsentiert“, sagte Pastushenko, der jetzt mit der Personalplanung für die nächste Saison beginnt. „Wir haben gute Leute und müssen erst noch entscheiden, ob wir uns auf zwei, drei Positionen noch verstärken“, erklärte er. Der Verein hofft, mit US-Boy Joe Deister seinen diesjährigen Top-Scorer (bisher 646 Punkte) halten zu können. „Ich würde gern bleiben, denn es gefällt mir hier sehr“, sagte Deister den PNN. „Ich brauche dazu aber noch ein Gespräch.“

Nach dem letzten Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den SC Rist Wedel soll mit Sponsoren und weiteren Basketballern des Landes im Steglitzer „Candys“ eine große Party steigen. Gestern Abend aber wurde erst einmal im Teltower Restaurant „Metropolitan“ auf den gelungenen Coup angestoßen

RSV: Schmohl 19 Punkte, Deister 16, Scholtes 11, Clark 10, Weise 10, Fleischmann 9, Ahmadi 8, Koar 2, Schindel 2, Marohn, Lück, Jazeh.

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