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Gegengehalten. Der RSV verkaufte sich im Duell mit Hertha teuer. Hier versucht Eintrachts Julien Fitzlaff (l.), die Flanke von Profi Salomon Kalou zu verhindern.

© Matthias Schütt

RSV Eintracht gegen Hertha BSC: Bundesliga-Flair in Stahnsdorf

Viel los auf dem Stahnsdorfer Fußballplatz in der Zille-Straße: Die Berliner Erstligamannschaft stattete seiner Partnerstadt einen Besuch ab mit dem Testspiel gegen den RSV Eintracht 1949. Nach der Partie gaben nicht nur die Herthaner fleißig Autogramme.

Ein Foto mit Davie Selke oder Salomon Kalou. Ein Autogramm von Vedad Ibisevic oder Vladimr Darida. Ein kurzes Gespräch mit Pal Dardai. Viel näher konnte man den Bundesliga-Stars von Hertha BSC fast nicht kommen als Mittwochabend auf dem Sportplatz in der Stahnsdorfer Heinrich-Zille-Straße. Denn Fußball-Landesligist RSV Eintracht 1949 empfing den Erstligavertreter Hertha BSC zum Testspiel – jede Menge Bundesliga-Flair auf und neben dem Rasen inklusive. 

2000 Zuschauer im ausverkauften Haus

Am Ende der „heißen“ 90 Minuten bei Temperaturen über 30 Grad gewannen die Berliner mit 7:0 (5:0). Das störte nach Abpfiff aber kaum jemanden der 2000 Zuschauer – ausverkauft hieß es dazu vom Stadionsprecher. „Es hat heute einfach alles gepasst. Wir sind mit dem Ablauf zufrieden und auch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Für die Region war das sicher ein Highlight“, sagte Patrick Hinze, Trainer des RSV Eintracht, während sich neben ihm eine Traube von Menschen rund um Hertha-Shootingstar Arne Maier bildete. Der RSV-Coach, der mit seinem Team vergangene Spielzeit knapp als Tabellenzweiter den Aufstieg in die Brandenburgliga verpasste, seine eigene Vergangenheit bei der „Alten Dame“. Als B-Junior wurde er 2002/03 mit Hertha BSC Deutschter Meister. Im Kader mit Patrick Hinze waren Spieler wie Kevin-Prince Boateng, Patrick Ebert oder Ashkan Dejagah. „Es war schon schön, als Pal Dardai meinen Namen noch von früher kannte“, erzählte der 32-Jährige strahlend wie die Sonne am Himmel. 

Nachdem Hertha BSC zuletzt im Rahmen eines von der AOK Nordost veranstalteten Benefizspiels 2012 in Stahnsdorf gastierte, sollten sich beide Teams bereits vergangenes Jahr erneut gegenüberstehen. „Das klappte aber aus terminlichen Gründen nicht. Umso schöner, dass 2018 das Spiel zustande kam und Hertha BSC seiner Partnerstadt Teltow/Stahnsdorf einen Besuch abgestattet hat“, so Christian Schulz, Fußball-Abteilungsleiter beim RSV Eintracht 1949. Der eine oder andere Hertha-Profi wohnte auch schon in der Gemeinde Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf. 

Verabschiedung von RSV-Urgestein Paul Langleist

Während die Hausherren vor sechs Jahren mit 0:5 verloren, setzte es nun eine 0:7-Niederlage. Bereits nach sechs Minuten kassierten sie den ersten Gegentreffer. Vladimir Darida traf zum 1:0 für Hertha. Noch vor der Pause erhöhten Vedad Ibisevic per Doppelpack, Ondrej Duda und Dennis Jastrzembski auf 5:0. Nach der Halbzeit gelang den Gästen, die bis auf Keeper Dennis Smarsch komplett durchwechselten, nur noch zwei Treffer durch Davie Selke und Arne Maier. „Gleich ein Sieg zum Auftakt ist immer gut. Ich bin zufrieden mit der Leistung, da wir schon ein paar harte Einheiten hinter uns haben“, meinte Hertha-Coach Pal Dardai. 

Beim letzten Treffer der Berliner stand RSV-Kapitän Paul Langleist schon nicht mehr auf dem Rasen. In der 71. Minute wurde der 31-Jährige vom Platz genommen, umarmte dabei aber noch jeden seiner Mitspieler sowie die Leute an der Bank. „Bei der Auswechslung hat das Herz schon etwas geblutet. Aber was gibt es Schöneres als bei so einem Match und vor so einer Kulisse aufzuhören“, sagte Paul Langleist, der seit 1995 im Verein ist und in Zukunft für die zweite Mannschaft des RSV Eintracht auflaufen wird. Auch er musste nach Abpfiff einige Autogramme geben, wenn auch nicht so viele wie die Hertha-Profis. 

Matthias Schütt

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