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Weitere Schrecksekunde für Babelsberg 03. Nach Daniel Reiches verletzungsbedingtem frühen Aus musste in Osnabrück auch Lennart Hartmann kurz vor der Halbzeitpause vom Platz getragen werden.

© Jan Kuppert

Sport: Null Punkte und zwei Verletzte

Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 erhielt beim VfL Osnabrück viel Lob, verlor aber mit 0:1, dazu Daniel Reiche und Lennart Hartmann

Er hatte etwas von einem tragischen Helden. Frederic Löhe hielt am vergangenen Samstag, was er konnte. Er hielt stark, und er hielt den SV Babelsberg 03 lange im Spiel. Doch am Ende stand die 0:1 (0:0)-Niederlage beim VfL Osnabrück, der durch den Erfolg wieder die Tabellenführung in der 3. Fußball-Liga übernahm. Trotz der 13. Saison-Niederlage der Nulldreier machte deren Auftritt in Osnabrück Mut – Trainer Christian Benbennek hätte nicht rot werden müssen, wäre seine Mannschaft für einen couragierten Auftritt mit einem Punkt belohnt worden.

So haderte Torwart Löhe mit dem Fußball-Schicksal. „Lieber hätte ich mir zwei Dinger selber reingeworfen, wenn wir hier wenigstens mit einem Unentschieden vom Platz gegangen wären“, sagte der 24-Jährige, der vier Osnabrücker Großchancen vereitelte. Nur einmal war er machtlos, als VfL-Linksaußen Gaetano Manno seine individuelle Klasse ausspielte und mit einem überlegten Schlenzer von links aus 18 Metern, der am rechten Innenpfosten einschlug, den einzigen Treffer des Spiels erzielte (51.).

Lange Zeit schien das Rezept von Benbennek aufzugehen, dem Osnabrücker Kombinationsspiel die Wirkung zu nehmen. „Wir wollten versuchen, sie zu langen Bällen zu zwingen“, sagte der Coach, „und das ist über weite Strecken gelungen.“ Und auch sein Kollege Claus-Dieter Wollitz fand lobende Worte für den Babelsberger: „Sie haben uns alles abverlangt. Wenn ich von einem glücklichen VfL-Sieg spreche, liege ich wohl nicht falsch.“

Dabei waren Benbenneks Pläne früh über den Haufen geworfen worden, denn Kapitän Daniel Reiche verletzte sich schon nach zehn Minuten bei einer Rettungsaktion gegen Simon Zoller. Mit ausgekugelter Schulter musste der Abwehrchef vom Feld – ebenso wie Lennard Hartmann kurz vor der Pause mit einer Verletzung oberhalb des rechten Sprunggelenks. Die erste Befürchtung, das Schienbein könnte gebrochen sein, bestätigte sich zum Glück nicht.

„Gleichwohl waren es zwei Ausfälle, die unser System natürlich durcheinanderbrachten. Daniel und Lenny sind schon wichtige Leute. Ich bin zwar weit davon entfernt zu jammern, aber wenn es wirklich einen Fußballgott gibt, hätte er uns heute einen Punkt zukommen lassen“, sagte Benbennek, der dennoch aus der mutigen und auch fußballerisch über weite Strecken überzeugenden Vorstellung Zuversicht im Kampf um den Klassenerhalt verbreitet.

Dabei war sein Team insbesondere in der Schlussphase dem Ausgleich nah: Einen mächtigen Volleyschuss von Süleyman Koc (78.) wehrte Osnabrücks Torwart Manuel Riemann ebenso spektakulär ab wie schon zuvor einen Klasse-Freistoß von Oliver Kragl (44.); fünf Minuten vor dem Abpfiff verfehlte ein Distanzschuss des eingewechselten Burak Kaplan nur um Zentimeter das VfL-Tor.

Osnabrück: Riemann; Thomik, Pisot, Beermann, Krük; Staffeldt, Neumann (46. Jula); Piossek, Nagy (74. Fischer), Manno (80. Costa); Zoller.

Babelsberg: Löhe; Groß, Hebib, Reiche (11. Essig), Evljuskin; Kreuels, Hartmann (44. Prochnow); Kragl, Heil (74. Kaplan), Koc; Müller.

Alfons Batke

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