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Sport: Nicht nur die Torfrau ist optimistisch

Die jungen Fußballerinnen der Potsdamer Sportschule fahren heute zur WM

Die jungen Fußballerinnen der Potsdamer Sportschule fahren heute zur WM Mit einem Doppelstockbus fahren die jungen Fußballerinnen der Potsdamer Sportschule heute zu den Schul-Weltmeisterschaften 2005. Nachdem sie im November 2003 in Shanghai Silber erkämpften, wollen die Schützlinge von Lehrertrainer Steffen Kreische auch in der kommenden Woche im dänischen Skaerbaek aufs Medaillentreppchen. „Wenn alles optimal läuft und jede von uns hundert Prozent Leistung bringt, ist sogar der Titel drin“, glaubt Torfrau Christina Bellinghoven. Die Duisburgerin, die seit drei Jahren an der Havel die Schulbank drückt und für den FFC Turbine kickt, „weil es bei mir zu Hause keine Sportschule gibt“, war bei der letzten WM noch die Nummer zwei zwischen den Pfosten hinter Cordula Busack. Die ist inzwischen zu alt für die Schul-Titelkämpfe, und obwohl weitere Torfrauen einsetzbar wären, nimmt Kreische nur Bellinghoven mit. „Die Verantwortung ist ganz schön groß – aber sie spornt mich auch an“, meint die Keeperin selbst dazu. Insgesamt 17 Spielerinnen der Potsdamer Schule um Kapitän und Abwehrchefin Verena Baier – die verletzt von einem DFB-Lehrgang zurückkehrte und bis heute wieder fit werden will – möchten es in der kommenden Woche in Skaerbaek der internationalen Konkurrenz zeigen. Und die ist alles andere als namenlos. In ihrer Vorrundengruppe haben es die Deutschen zum Auftakt mit Brasilien zu tun, die weiteren Gegner bis zum Donnerstag sind Taiwan, Italien und Belgien und Ungarn; in der zweiten Vorrundengruppe sind China, Nigeria, Israel, Dänemark, Polen, Finnland und Schweden vereint. Am Freitag gibt es die Halbfinales und Platzierungsspiele, am Sonnabend wird dann um Gold und Bronze gekickt. „Gegen wen wir wirklich anzutreten haben, werden wir aber erst vor Ort erfahren“, meint Steffen Kreische nach den Erfahrungen von 2003. „In Shanghai sollten wir zuerst gegen Nigeria antreten – aber die reisten gar nicht an“ Doch unabhängig von der Gegnerschaft ist auch Potsdams Lehrertrainer, der sich wieder Physiotherapeut Christian Düwiger als Verstärkung mitnimmt, optimistisch. „Wenn wir gut in das Turnier finden und unser Leistungsvermögen wirklich ausschöpfen, dann ist alles möglich.“ Obwohl die jungen Fußballerinnen selbst zu den Kosten der Turnierteilnahme beitragen, sind sie auf Gönner angewiesen. Daher freuen sie sich über die Unterstützung von DFB, DKB und Comebis GmbH, Deutscher Bank, EMB, Edis und dem Architekturbüro Uwe Müller, der Dahme-Nuthe-Wasser-Abwasser GmbH und dem Förderverein der Sportschule. Besagter Doppelstockbus wird heute um 10 Uhr erwartet. Er kommt aus Cottbus und hat schon die Jungs der dortigen Lausitzer Sportschule an Bord, die in Skaerbaek ebenfalls um WM-Meriten kicken. Wer auf der Weiterfahrt Richtung Norden die obere Bus-Etage einnimmt, ist noch unklar. Ginge es nach bisherigen Erfolgen, müssten die Jungs runter; sie wurden in Shanghai schließlich „nur“ Neunte.

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