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Landesfußball in Potsdam und Umgebung: Neuer Michendorfer Mut

Die Fußballer der SG Michendorf kämpfen um den Klassenerhalt in der Landesliga Nord. Der 2:0-Heimsieg im Kellerduell gegen Perleberg gibt ihnen nun etwas Rückenwind. Und auch der ebenfalls vom Abstieg bedrohte Brandenburgligist RSV Eintracht 1949 freut sich über ein Erfolgserlebnis.

Von Tobias Gutsche

Ralf Baierl hielt es nicht in seiner Coaching-Zone. Nachdem Darius Seyed-Vousoghi in der 70. Minute den 2:0 (0:0)-Endstand für den Fußball-Landesligisten SG Michendorf gegen Einheit Perleberg markiert hatte, spurtete Baierl über den heimischen Kunstrasenplatz und stürzte sich in die jubelnde Michendorfer Spielertraube. „Bei so einem wichtigen Tor“, meinte er später, „kann man mal richtig feiern. Zuletzt hatten wir ja nicht so oft Grund dafür.“ Seit Baierl und Dieter Ceranski das Trainerduo bei der SGM bilden, wurden zunächst in acht Partien lediglich fünf Punkte gesammelt.

Am Freitagabend kamen nun durch den Erfolg gegen den SSV Einheit drei Zähler hinzu. Diese führen den Tabellenvorletzten auf jeweils zwei Punkte an die unmittelbar vor ihm rangierenden Teams aus Perleberg und des FSV Babelsberg 74, der am Samstag beim 1:2 (0:1) in Velten seine fünfte Niederlage in Serie kassierte, heran. Im Kampf um den Klassenerhalt in der Nordstaffel kann die SGM somit neuen Mut schöpfen.

SGM-Kapitän Thorsten Haubner: "Wir brauchen eine Erfolgsserie"

Nach der Michendorfer Flutlichtpartie, die von viel Hektik und großem Einsatzwillen seitens der Gastgeber geprägt war, sagte der angenehm ruhig, zweikampfstark sowie im Spielaufbau sehr umsichtig agierende Kapitän Thorsten Haubner: „Wir haben viel Leidenschaft und Moral bewiesen. Das müssen wir jetzt weiter so auf den Platz bringen, denn dieser Sieg darf nur der Anfang sein. Wir brauchen eine kleine Erfolgsserie, um unten richtig rauszukommen.“

Dass die am Freitag durch ein Eigentor von Einheit-Kicker Mathias Steffen (64.) in Führung gegangene SGM momentan in den Niederrungen des Klassements steckt, habe nach Meinung von Ralf Baierl sehr viel mit der angespannten Personallage innerhalb des Teams zu tun. „Wir haben wirklich große Verletzungsprobleme. Eigentlich jede Woche müssen wir unsere Aufstellung auf mehreren Positionen verändern und unseren Kader häufig mit Spielern aus der Reservemannschaft auffüllen. Das macht es einem schwer“, erklärte der Coach, dessen Truppe Rang 13 von 16, den aktuell Babelsberg 74 innehat, definitiv zum Ligaverbleib reichen würde.

Brandenburgliga-Schlusslicht RSV gewinnt gegen Vorletzten aus Eisenhüttenstadt

Aber auch ein etwas schlechteres Abschneiden könnte langen, denn die Koordinaten des rettenden Ufers sind in den Ligen auf Landesebene veränderbar. Dabei besteht Abhängigkeit vom Jahresausgang der drei oberhalb vom rein märkischen Fußballgeschehen angesiedelten Spielklassen. Wie viele nordostdeutsche beziehungsweise Brandenburger Teams müssen in der dritten Liga, Regionalliga und Oberliga eine Etage runter, steigt der Nordost-Meister in Liga drei auf oder nicht? Jene Faktoren beeinflussen dann in einer Kettenreaktion die konkreten Abstiegsregelungen in der Brandenburgliga, den zwei Landesligen und vier Landesklassen.

So könnte es zum Beispiel zwei, drei oder vier Brandenburgliga-Vertreter erwischen. Akut gefährdet ist hierbei der RSV Eintracht 1949 als Schlusslicht. Allerdings stemmt sich die Elf aus Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf vehement gegen den drohenden Absturz. Am Samstag kam sie zu ihrem zweiten Saisonsieg, zugleich der zweite Heimerfolg nacheinander. Dank des Treffers von Julian Rauch (37.) setzte sich die Eintracht 1:0 (1:0) gegen den Vorletzten Eisenhüttenstädter FC Stahl durch und liegt nunmehr bloß noch drei Punkte hinter ihm. Bis zu Rang zwölf, der zum Saisonende in jedem Fall den Ligaverbleib bedeuten würde, fehlen dem RSV-Team derzeitig sieben Zähler. 

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