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Junioren-EM im Triathlon: Meister ihrer Klasse

Die Potsdamer Triathleten Lasse Lührs und Laura Lindemann holen die Einzeltitel bei der Junioren-EM

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Die letzten Meter Richtung Ziel führten über den blauen Teppich, entlang am Ufer des Genfer Sees, durch die „Quai du Mont Blanc“. In dieser Straße, benannt nach dem höchsten Berg Europas, erlebten Lasse Lührs und Laura Lindemann passenderweise ihren ganz persönlichen Gipfelsturm. Hinauf auf den europäischen Triathlon-Thron. Die beiden Potsdamer gewannen am Samstag ihre Einzelrennen bei der Junioren-EM in beeindruckender Manier und untermauerten damit den Ruf des Triathlon-Stützpunkts am Luftschiffhafen als Talentschmiede. Während Lindemann ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigte, gelang Lührs nach dem vierten Platz von 2013 nun der erhoffte Sprung auf das Podest. Und zwar ebenfalls nach ganz oben. Zudem gewann Lührs mit der Mixed-Staffel noch Silber.

„Das ist ein perfektes Wochenende“, sagte Ron Schmidt, Cheftrainer des Vereins Triathlon Potsdam, nachdem sein ehemaliger Schützling Nils Frommhold auch noch den Ironman in Roth gewonnen hatte. „Viel Fleiß, gute Teamarbeit, gute Bedingungen am Olympiastützpunkt und die richtigen Sportler“, nannte Schmidt den Mix aus Gründen, der die brandenburgische Landeshauptstadt mehr und mehr zur Erfolgsbasis macht.

„Ich bin natürlich sehr glücklich“, meinte Lasse Lührs nach seinem Triumph in der Schweiz. Für die 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen benötigte er 57:41 Minuten. Nach der ersten Teildisziplin hielt sich seine Zufriedenheit allerdings noch stark in Grenzen, der Start ins Rennen verlief nicht ganz nach seiner Fasson. Er habe sich gewünscht, „im Schwimmen etwas weiter vorne aus dem See zu kommen“. Die kleine Lücke zu den Führenden wurde nach dem Wechsel auf das Fahrrad allerdings wieder schnell geschlossen und so ging der 19-Jährige im ersten Hauptfeld auf die Laufstrecke.

Acht Athleten nahmen dann den Kampf um die Medaillen auf. „Ich hatte nicht gedacht, dass am Ende so viele noch mitlaufen können. Das Tempo war nicht ganz so hoch, eigentlich hätte ich eine frühere Entscheidung erwartet“, berichtete der 1,75 Meter große und nur 55 Kilogramm leichte Sportler von der entscheidenden Rennphase, die in einem Finale furioso mündete.

Zunächst enteilte Ignacio Gonzales Castro der Konkurrenz, doch Lührs vertraute auf seine Stärke: „Einen Sprint aus der Belastung kann ich ganz gut, sodass der Rennplan letztlich gestimmt hat.“ Denn wenige Meter vor der Ziellinie fing er den Spanier noch ab und distanzierte ihn um die Winzigkeit von 0,6 Sekunden. „Hut ab vor Lasse“, jubelte auch Thomas Möller, Nachwuchs-Bundestrainer. „Das war das Maximum. Lasse hat sich das ganze Rennen über taktisch wirklich sehr klug verhalten“, lobte der Coach.

Statt wie Lührs die letzten Kräfte mobilisieren zu müssen, konnte Laura Lindemann den Zieleinlauf auf der „Quai du Mont Blanc“ durchaus locker angehen. Schließlich hatte die amtierende Junioren-Weltmeisterin ihre Gegnerinnen rechtzeitig abgeschüttelt. „Ich bin die ersten 1000 Meter so schnell gelaufen wie möglich, habe mich etwas absetzen und diese Lücke dann verteidigen können“, erzählte sie.

Die 19 Jahre alte gebürtige Berlinerin hatte sogar so viel Vorsprung, dass sie sich noch in Ruhe eine Deutschland-Fahne hatte schnappen können, ehe sie freudestrahlend das dunkelblaue Siegerinnen-Banner beim Überqueren des Ziels empor zum sonnigen Genfer Himmel reckte. „Auch wenn ich die Titelverteidigerin war, habe ich mir selbst keinen Druck und einfach meinen Wettkampf gemacht. Das lief sehr gut“, urteilte Laura Lindemann über ihre Performance.

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